Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

L>S>S)L>L>L>L>S> Hbkübtung des Gesteines in einem nach abwärts bangenden Luftsack. L>S>S>S>S>S> 111 
schwerer ist als die wärmere 
Außenluft. Dies wäre soweit 
richtig, wenn das Gestein nicht 
zerklüftet wäre und der schwe¬ 
ren Luft nicht freien Abzug ge¬ 
währen würde. Huch kann aus 
den Spalten warme Luft auf¬ 
steigen und wir müßten eine voll¬ 
kommene Abdichtung des Luft- 
sackes annehmen. In letzterem 
Falle würde er aber auch dem 
Wasser keinen freien Abzug ge¬ 
währen und wäre wie jede 
Grube in wasserdichtem Material bis zum Rande mit Wasser erfüllt. 
Nun ist aber, abgesehen von der Durchlässigkeit des klüftigen Gesteines, die Wärme¬ 
kapazität der Luft so gering, daß ein einmaliger Regen im Sommer und der Einfall der 
warmen Sickerwäffer die ganze Luft in der Höhle derart erwärmen könnte, daß man 
keine wesentliche Verschiedenheit gegen die mittlere Sommertemperatur, geschweige denn 
die mittlere Jahrestemperatur, konstatieren könnte. 
Es kann also nicht die einmalige Füllung des Luftsackes mit kalter Luft im Winter 
die Ursache der dauernden Abkühlung fein, und wir müssen also untersuchen, welchen 
Einfluß die Abkühlung des Gesteines auf die Erhaltung der niederen Temperatur über 
Sommer ausübt. 
Solange die Temperatur der Außenluft niedriger ist als die Tem¬ 
peratur des Gesteines in der Höhle, wird kalte Luft durch die untere 
Hälfte des Einganges in den abwärts führenden Luftsack einfallen, sie 
erwärmt sich in der Höhle, steigt wieder empor und entweicht durch die 
obere Hälfte der Öffnung. Auf diese Weise wird dem Gestein der Höhle 
konstant Wärme entzogen und eine Art Kältefpeicher angelegt. Sobald 
die Luft am Tage wärmer ist als die Höhlenluft, kann kein Luftstrom 
entstehen, und es ist daher keine Erwärmung zu erwarten, welche der 
vorhin erwähnten Abkühlung entgegenwirken könnte. Die einzige Wärme¬ 
zufuhr wäre dann nur die Zuleitung vom Erdinnern, beziehungsweise von der im 
Sommer erwärmten Oberfläche des Berges, in welchem sich die Höhle befindet. 
Für die Abkühlung selbst können wir das Newtonfche Gesetz über die Erkaltung 
der Körper in Anwendung bringen. Vor Eintritt der Luftbewegung besitzt das Gestein 
bis weit in das Innere die Temperatur Tin, welche höher ist als TI 
Tm > TI 
TI — Tm — t, die Temperaturdifferenz.
	        
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