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Luftströmung in Höhlen mit mehreren Eingängen. 105 
Luftströmung in Höhlen mit mehreren Eingängen. 
Sind die Eingänge in gleicher Höhe gelegen, 
dann kann eine Luftströmung außer durch die Schwan¬ 
kungen im Luftdruck noch durch einseitigen Winddruck 
sowie durch die Erwärmung oder Abkühlung der Luft 
über dem einen oder dem anderen Eingang entstehen. 
Der linke Eingang einer durch eine hohe Fels- 
mafse führenden Höhle liege im Schatten. Die Tempe¬ 
ratur der Luft sinkt auf T2 und sei niedriger als Ti. 
T2 < Ti. Infolgedessen steigt das spezifische Gewicht s2 
und wird größer als si. 
S2 > Sl 
Der Druck auf die Flächeneinheit des Querschnittes links, beziehungsweise rechts, 
ist gleich dem Drude Ph auf die Horizontale Sli, vermehrt um das Gewicht einer Luft¬ 
säule von der Höhe H und dem spezifischen Gewichte der Luft. 
Die Änderung des spezifischen Gewichtes innerhalb des Höhenunterschiedes H kann 
aus der Betrachtung ausgeschaltet werden, wenn wir das mittlere spezifische Gewicht der 
genannten Luftsäule in Betracht ziehen. 
Der spezifische Druck auf die Querschnittsfläche von rechts kann durch folgende 
Gleichung dargestellt werden: ^ ^ 
Ebenso kann der Druck von links zum Ausdruck gebracht werden: 
P2 = Ph -f HS2 
Vergleichen wir beide Gleichungen, so ergibt sich, daß, wenn 82 größer ist als si, 
82 > Sl 
P2 > Pi 
so ist auch der Druck P2 größer als Pi und es wird infolge des größeren Druckes auf 
der linken Seite eine Bewegung von links nach rechts eintreten, welche solange andauern 
wird, als die Temperatur T2 niedriger bleiben wird als Ti. 
Wenn wir jetzt die Ursache der Luftbewegung und die hiedurch bedingte Richtung 
des Luftzuges erkannt haben, so erübrigt es vorläufig, zu versuchen, welche Momente 
die Geschwindigkeit der Luft in einer Durchgangshöhle beinflussen. 
Würde die Rauhigkeit der Wände und die Wirbelbildung bei Windungen und 
Ecken keinen Widerstand entgegensetzen, dann müßte in jedem Zeitpunkt die lebendige 
Kraft der bewegten Luft gleich sein dem Produkte aus der spezifischen Druckdifferenz 
in der Luft auf beiden Seiten (pro Flächeneinheit gemessen) und der Querschnittsfläche 
des Höhlenganges