Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

s>s>s>s>s>s>s>e>s>s>s>e>s>s>s> Großer Abgrund und großer Dom. s>e>e>s>s>s>s>s>e>s>s>s>s> 71 
Eintagsfliege. Wieviel Jahrtausende find vergangen, seitdem sich Block auf Block getürmt 
hat, wieviel Hunderttaufende von Jahren seit der Entstehung dieses Riesenraumes, wieviel 
Jahrmillionen feit der Ablagerung des Kalksteines im triafsischen Meere um die Inselkette 
aus Urgestein, deren gehobene Reste die Tauernkette bilden? 
Doch des Forschers Geist erfaßt Aufgang und Untergang, Werden und Vergehen 
der Wetten im Lauf der Äonen, als wäre er stets dabei gewesen, als wäre auch fein 
Dasein kein endliches, kein begrenztes durch Raum und Zeit. 
Die Gesamtlänge des im Plane verzeichneten Höhlen-Labyrinthes beträgt schon 
jetzt über 4000 Meter, doch ist es gewiß, daß bei weiterer Forschung noch zahlreiche 
Seitengänge und Abgründe hinzukommen werden. Es waren jedoch zur Feststellung des 
gegenwärtig bekannten Raumes eine fiebenstündige und eine 22 ständige Höhlenfahrt 
erforderlich, denn erst um 5 Uhr nachmittags am folgenden Tage (Anstieg um 7 Uhr 
abends) sahen die Pioniere der Unterwelt das Licht des Tages wieder, wo dann auf der 
sonnigen Angeralpe frohe Rast gehalten wurde, bis die scheidenden Strahlen der unver¬ 
gleichlichen Wärmespenderin uns an den Heimweg mahnten. Schwer bepackt mit Geräten 
aller Art und ermüdet durch die anstrengende Arbeit und die fast schlaflose Nacht ging 
es nicht allzu rasch von statten. Glatte Felsplatten und grobes Gerölle bilden den Weg 
im oberen Teile, erst im Schatten des Waldes gewinnt weicher Hummus die Herrschaft 
über das kahle Gestein. 
Wie aus allen Beobachtungen hervorgeht, scheint die bis jetzt bekannte Höhle nur 
ein Teil eines RiesemLabyrintbes zu fein, in dem einst ein vielfach verzweigter Höhlen¬ 
fluß das Dachsteinmassiv von Süd-Ost nach Nord-West durchbrach und welcher die kristal¬ 
linischen Schotter aus den Tauern hier ablagerte. Sollte die vollständige Erforschung in 
den folgenden Jahren gelingen, so läge uns hier eine Entfaltung fubterraner Phänomene 
vor Augen, die einen Vergleich mit den größten Höhlensystemen der Erde aushielten. 
Wir nannten diese Höhle daher in Würdigung ihrer für unsere heimischen Verhältnisse 
jetzt schon ungeheuren Ausdehnung die »Dachstein-Mammuthöhle«.
	        
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