Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und setzte als Statthalter den Grafen Adam von Herbers¬ 
torf ein. Dieser rief durch sein rücksichtsloses Vorgehen 
eine tiefe Bewegung im Lande hervor und die Schreckens¬ 
tat des Frankenburger Würfelspiels vom 15. Mai 1625 
entfachte einen Aufstand, ' der ein Jahr später mit 
elementarer Gewalt zum Ausbruche kam. Am 17. Mai 
1626 war es in Lembach im oberen Mühlviertel wegen 
Ausschreitungen bayerischer Soldaten zu blutigen Streitig¬ 
keiten gekommen und noch in derselben Nacht kam die 
Kunde hievon in das Hausruckviertel, woselbst beim 
Mini-Wirtshause in der Pfarre St, Agatha über tausend 
Bauern sich versammelten und unter das Kommando 
des Stephan Fadinger und dessen Schwager des Mini- 
Wirtes Jakob Zeller stellten. Die Sturmglocken ertönten 
und auflodernde Feuer auf den Höhen verkündeten den 
Ausbruch des schon lange im Geheimen vorbereiteten 
Aufstandes. 
Die wechselvollen Ereignisse des blutigen Bauern¬ 
krieges vom Jahre J626 können hier nicht näher ge¬ 
schildert werden.*) Es sei bloß erwähnt, daß einzelne 
Phasen sich auch im unteren Müläviertel abspielten, bis 
endlich die Uebermacht der vereinten kaiserlichen und 
bayerischen Truppen den Widerstand der Aufständischen 
brach, lieber die Hauptanführer der Aufständischen 
wurde am Hauptplatze in Linz am 26. März, 23. und 
30. April 1627 ein blutiges Gericht gehalten. 
Ein neuer Aufstand der Bauern im Jahre 1632, 
wiederum verschuldet durch die maßlosen Bedrückungen, 
welche die bayerischen Soldaten auf die Bevölkerung 
ausübten, war nur von kurzer Dauer. Als Episode ist 
weiters der im Jahre 1636 durch den Untertanen der 
Herrschaft Luftenberg, Martin Leimbauer, in der Um¬ 
gebung von St. Georgen verursachte Aufstand zu be¬ 
zeichnen, der nach kurzem aber heftigem Kampfe unter¬ 
drückt wurde. 
Unter der Regierung Ferdinand III. (1637—1657) 
wurde das Werk der Gegenreformation eifrig fortgesetzt, 
doch erhielt sich trotzdem der Protestantismus in ein¬ 
zelnen Gegenden des Landes im Geheimen. Die wichtigste 
Stütze für die Gegenreformation bildete die Tätigkeit 
*) Siehe hierüber die ausführliche Durstellung in meinem Werke: 
„Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung."