Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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1780 wurden die allmählich baufällig gewordenen 
Mauern des (Pallas-) Gebäudes und der Umfassungen 
gegen die Donau-Seite hin abgetragen, da sie die Passanten 
auf der neuen unter dem Burgfelsen hinziehenden Straße 
gefährdet hätten. Nur der Turm, ein Teil der Nord¬ 
mauer und ein Gebäude im Zwinger blieben stehen und 
stehen heute noch, so daß also das heutige landschaft¬ 
liche Bild der Burg auf diese Zeit zurückzuführen ist. 
Weitere Restaurierungen, die sich jedoch haupt¬ 
sächlich auf die Sicherung des Gemäuers und auf Ab- 
räumung der Steine erstreckten, wurden 1890 und 1908 
bis 1910 von dem Verfasser und unter der verständnis¬ 
vollen Leitung des jetzigen Strudener Marktvorstehers 
Hans Kuhn nach den Grundsätzen einer konservativen 
Denkmalpflege vorgenommen* 
Ein interessanter Fund, der während der Bahnbau¬ 
arbeiten gemacht wurde, sei erwähnt. Auf drei Ecken 
des Turmes waren ca. 40 cm im Durchmesser messende 
Granitkugeln angebracht. Bei den Erdaushebungen fand 
man im Bahneinschnitt unter einer beiläufig 3 m hohen 
Humusschichte die fehlende vierte Kugel, die wohl schon 
Vor sehr langer Zeit von der Turmecke herabgekollert 
sein mag. Gleichzeitig ist die Lage der Kugel ein 
Beweis, daß die Burg sehr lange verfallen war und 
daß früher das Terrain auf dem „Burghals" tiefer war, 
da durch diesen Einschnitt die Straße führte, die vom 
Herzog Albrecht IL die „chlaus" genannt wird. 
Im Frühjahre 1910 fand man bei dem Neumüller sehen 
Hause in Struden die alte Prangersäule des Marktes 
Struden, die von dem Verfasser für Werfenstein er¬ 
worben wurde.