Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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fleißige und zweckentsprechende bezeichnen. Die glückliche Ver¬ 
teilung von Wärme und Niederschlägen fördert dre Vege¬ 
tation und Fruchtbarkeit, so daß im ganzen Landstrich eme 
Mißernte zu den Seltenheiten gehört. . 
Als vorzüglichere Erzeugnisse des bewirtschafteten Bodens 
stehen obenan: Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse (Brau), 
Flachs, Klee, sowie Erdäpfel, Rüben, weiße und rote Kopf¬ 
kohl und Kraut. Die Wiesenkultur ist sehr ansehnlich und 
ertragreich: die Bewässerung ist geringer, dafür wird mehr 
Stalldünger und immer mehr auch Kunstdünger verwendet. 
Rur Bearbeitung des Bodens werden in ziemlich gleichem 
Verhältnis Pferde und Ochsen benützt. Auch hier wird an 
der bewährten Dreifelderwirtschaft festgehalten. 
Ein erfreulicher Fortschritt im Gebrauch der landwirt¬ 
schaftlichen Maschinen zeigt sich seit mehreren Jahren, indem 
in den Dörsern Teich st ätt und Oberehreneck der Drusch 
mittelst Dampfdreschmaschinen bewirkt wird, welch' letztere, 
von fe einem Konsortium von wenigen Landwirten dieser 
Dörfer angeschafft, auch gegen entsprechendes Entgelt an 
Landwirte der Nachbarschaft überlassen werden. ) Der Drusch 
mit tierischem Betrieb ist übrigens bei den meisten Land¬ 
wirten in Anwendung. 
Die Viehzucht. Den landwirtschaftlichen günstigen Ver¬ 
hältnissen unserer Gegend entspricht auch der viehwirtschast- 
liche Betrieb, der durch die sorgfältige Wiesenkultur ge¬ 
fördert wird. . , , 
Die bestehende reiche Viehhaltung entwickelt sich auch zu 
züchterisch wertvollen und nutzbringenden Beständen. Der 
Rinderzucht wird vollste Aufmerksamkeit zugewendet und 
letztere fowohl für den eigenen Bestand, als auch für den 
Export als Schlachtvieh nach Salzburg und München aus¬ 
genützt. Die weitaus größte Zahl der Rinder gehört dem 
rühmlichst bekannten Pinzgauerschlage an, ebenso ^auch die 
Pferde, welch' beide bei den Viehmärkten in Mattighofen und 
Straßwalchen, oder im Innern Salzburgs angekauft werden. 
Die Pferdezucht ist nicht beträchtlich, die Schweine¬ 
zucht nimmt seit beiläufig einem Jahrzehnt erheblich zu, der 
Schafbestand ist zur Zeit verschwindend klein. 
*) In neuester Zeit werden mehrfach für den Drusch auch schon 
Benzinmotore verwendet.
	        
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