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Der Hunnensturm brach aus dem asiatischen Hoch¬ 
lande über Ungarn in die europäischen Länder ein mit un¬ 
zähligen Reiterschaaren und bereits unterjochten germanischen 
Stämmen, verwüstete unter dem König Attila ganze große 
Länderstriche und viele tausende von Menschenleben wurden 
grausam vernichtet, bis endlich im Jahre 451 n. Chr. 
bei Chalons in einer riesigen Schlacht dem Vordringen Attila's 
ein Ziel gesetzt wurde. Mit seinem Tode im Jahre 453 zer¬ 
fiel auch sein Reich. Dieser hunnische Einbruch hatte unsern 
Erdteil in ein wild durcheinander wogendes Völkermeer ver¬ 
wandelt. Kleinere Völker wurden nahezu vernichtet und größere 
aus dem Norden in den Süden, aus dem Osten gegen Westen 
geworfen, slavische Völker schoben sich in deutsche Länder ein 
unb Germanen stürmten bis Portugal, Spanien, Gallien 
und Italien, dort und da wurden alte Reiche zerstört und 
neue gegründet. 
Unser Noriknm hatte nicht wenig unter dem Ansturm 
der verschiedenen Völker zu leiden. Die römische Macht war 
infolge innerer Zerwürfnisse und Verlotterung des römischen 
Volkes nahezu geschwunden und mehrmals wechselte im Nori- 
knm die Herrschaft unter etngedrungenen germanischen Fürsten. 
Durch fortwährende Streifereien germanischer und keltischer 
Horden wurden die römischen Städte und Befestigungen zer¬ 
stört, die Römer verließen zum größten Teile das Norikum 
und fo war bald die römische Herrschaft aus diesem Länder- 
gebiete hinausgedrängt. 
Mit dem Zeitpunkte der Zertrümmerung des west¬ 
römischen Reiches durch den germanischen Fürsten Odoaker 
im Jahre 476 wird in der Weltgeschichte das Alter tum 
als abgeschlossen betrachtet und es begann eine neue bewegte 
Zeit, das Mittel alt er. 
d. Die ßmiauen. Ihre Religion war derjenigen der 
Kelten ziemlich gleichartig gestaltet, d. h. heidnisch unter 
Verehrung zahlreicher Götter, deren oberster Wnotan war; 
auch die Germanen pflegten nicht selten den Göttern Men¬ 
schen zu opfern und besaßen keine Tempel, sondern ver¬ 
richteten ihren Gottesdienst im freien Walde. 
Die Germanen waren in ihrer Gesamtheit ein sehr 
kriegerisches Volk und von unwiderstehlicher Tapferkeit und 
nur dadurch war es ihnen möglich geworden, in so vielen