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32» Böcken
(Heggen, Hecken)
ist ein Dorf mit 17 Häusern und 142 Einwohnern, liegt
551 2 m ober dem Meere und am östlichen Ende des Riedl¬
bachtales. Die verhältnismäßig dichte Bewohnung der geringen
Häuseranzahl erscheint durch die Industrie im anschließenden
Schneegattern begründet.
Der Bestand des Dorfes ist urkundlich unter der Be¬
zeichnung Heggen bereits um Mitte des 15. Jahrhunderts
nachgewiesen und dürfte die erste Ansiedlung Wohl auf den
lebhaften Verkehr zurückzuführen sein, der sich auf der von
Salzburg über Friedburg nach Ried vorbeiziehenden Straße
abwickelte.
Das Haus Nr. 1 in Hocken diente früher dem Jagd¬
personale des Grafen Tattenbach, sodann des Grafen
Ar co sowie später auch ärarischen Forstpersonen als Wohnung,
beziehungsweise als vorübergehende Unterkunft. Die genannten
Grafen hatten im Kobernaußerwalde einen Jagdgrund von
51.819 Joch inne und fiel deren Jagdrecht im Jahre 1849
an das Aerar zurück.
Das genannte Haus stand ursprünglich zwischen dem
heutigen Standpunkte und dem Riedlbach und wurde am
1. Oktober 1767 vom Grafen Johann Ferdinand
von Rheinstein und Tattenbach gekauft; es blieb
dann im Besitze der gräflichen Familie bis zum Rückfall
ihres Jagdrechtes an den Staat, wurde im Jahre 1850 von
Anton Dillinger gekauft und wird von dieser Familie
in demselben noch heute das Gastgewerbe betrieben.
In idyllischer Lage, links der Pöndorser Gemeinde-
Straße, steht das im Jahre 1872 erbaute Amts- und Wohn¬
gebäude des k. u. k. Forstverwalters für das Revier Hocken;
nebenan die zugehörigen Wirtschaftsgebäude.
Weder in Höcken, noch in Schneegattern befindet sich
eine Kirche, daher die Bevölkerung den weiten Weg nach der.
nächstgelegenen Kirche in Friedburg, oder an bestimmten
Wochentagen zur Schloßkapelle in Erb zurücklegen muß, um