Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

— 238 — 
Erst für das Jahr 1843 findet sich wieder eine Rechnung 
vor, welche die Aufschrift hat: „Rechnung über die Empfänge 
und Ausgaben bei der Schloßkapelle zu Erb unter der 
Vogtei des Patrimonial-Gerichtes zu Mamling 1843." 
Von da an gehen die Rechnungen für diese Kapelle um¬ 
unterbrochen fort bis in die Gegenwart. 
In einer, im Pfarrarchiv ohne Jahresangabe befind¬ 
lichen „Vera descriptio" über bas Gotteshaus, „so sich bei 
dem ßerchenfelbt’schen Hofmarkh-Schlößl auf freiem Grunde 
befinbet" heißt es: 1.° „Dieses ist 1650 fonsefriert worben, 
aber niemahlen visitiert, ans Ursach willen bie Herrn von 
Serchenselbt vorwandten, es sei „fidei Comiss." 
Im Jahre 1721 stiftete ein Freiherr von Lerchenfeld 
zur Schloßkapelle den Betrag von 800 Gulden für heilige 
Messen; dieser Betrag wurde von ,thm beim Psarrvikariat 
in Friedburg bar eingezahlt. 
Noch um 1825 war die weltliche Vogtei zu Mamling 
in Oberösterreich das Patrimonialgericht der Schloßkapelle; 
letztere ist übrigens (gemäß steuerämtlicher Führung im 
Grundbuch) als untrennbarer Bestandteil des Schloßgebäudes 
alleiniges Privateigentum des jeweiligen Schloßbesitzers. 
Gegenwärtig wird eine stille heilige Messe durch die' 
Friedburger Geistlichkeit in der Regel nur an Dienstagen 
und Samstagen, im Sommer um 7 Uhr, im Winter 7 Va Uhr 
gelesen; bei hinderlichen Anlässen entfällt jedoch dieser Gottes¬ 
dienst. 
31. fieiligenftadt 
ist ein anmutig an ber sanft ansteigenben Lehne zum nahen 
Kobernaußerwalde gelegenes Dorf; mittendurch zieht die 
von Straßwalchen nach Braunau führende Reichsstraße. Die 
Häuser sind im allgemeinen im traulich gemütlichen Stile 
gehalten und zahlreiche Obstbäume umgeben sie. Gegen das 
westliche Ende des Dorfes liegt das einstöckige, in den 
Zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts erbaute Wohnhaus 
des jeweiligen Benefiziaten mit ausgedehntem, nach rückwärts 
gelegenem Nutzgarten. In der Nähe steht der Neubau des 
beim Branbe im Jahre 1892 eingeäscherten, alten unb weit¬ 
bekannten Gasthauses*), besten ältere Besucher sich noch gerne 
*) Erscheint schon im Salbnch als „Taferne" angeführt und 
gehörte später zum Edelsitz Erb.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.