Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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fischreiche Teiche aus, die eine reizende Beigabe zum Schloß- 
besitze bilden. 
Die Kapelle ist dem Schloß an dessen Ostseite in ihrer 
ganzen Seitenfläche angebaut, bildet mithin einen untrenn¬ 
baren Bestandteil des gesamten Schloßbestandes. Dicht an 
derselben liegt in einer Nische ein im rötlichen Marmor 
künstlerisch ausgeführter Monumentalbrunnen mit einer 1 m 
hohen Marienstatue, aus deren linker Brust eine Wasserader 
in ein Abflußbecken hervorschießt. Dieser Brunnen ist in 
einer Abbildung des Schlosses (mit der alten Bauanlage 
vor dem Jahre 1671)*) noch nicht eingefügt, der Ursprung 
desselben also jedenfalls dem Neubau zuzuschreiben. Der 
betreffende Bildhauer ist nicht bekannt. 
Das im ebenerwähnten alten Schloßbau an der Ost¬ 
seite gelegene Eingangstor 'der jetzt gleichfalls mit Spitzdach 
gedeckten Kapelle befindet sich nunmehr an der Front und 
führt, bevor man das Innere des Kapellenraumes betritt, 
Zunächst in einen kleinen Korridor. 
Das Innere der Kapelle ist einfach und im sogenannten 
Zopfstiel ausgestattet. Hervorzuheben ist ein altes Bild der 
Mutter Gottes, der Patronin des Gotteshauses; das Bild 
ist in der Mitte des Altares angebracht. Letzterer ist vom 
übrigen, mit Betstühlen für die Andächtigen vorgesehenen 
Raume durch eine hohe Eisengittertür abgeschlossen. Die 
Sakristei enthält nur die für den Bedarf nötigsten Kirchen« 
Utensilien, beherbergt aber dennoch ein kostbares Gerät, und 
zwar einen (laut Aufschrift) vom Abt Amandus des 
Stiftes Mondsee im Jahre 1700 gestifteten, vergoldeten 
Kelch. 
Die Wohnräume des Schloßgebäudes sind unmittelbar 
mit einem an der Emporseite des Jnnenraumes der Kapelle 
dementsprechend erhöht angebauten Oratorium in Verbindung 
gebracht, da die Familie Rainer, als Erbauerin des Schlosses, 
bei Errichtung der Kapelle in der Hauptsache wohl nur 
für eigene Zwecke bedacht war. ' 
Im Pfarrarchiv zu Friedburg erliegt eine im Jahre 
1691 verfaßte Denkschrift des einstigen Pfarrers M e l ch i o r 
Khell betreff dieser Kapelle. Diese Denkschrift tautet: 
*) Wenning's Ausgabe vom Jahre 1721.
	        
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