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Der Name des ersten Pfarrers ist nicht bekannt und
herrscht auch bis gegen Mitte des 16. Jahrhunderts bezüglich
der Reihenfolge dieser geistlichen Funktionäre völliges Dunkel,
bis endlich im Jahre 1581 ein Trauungsbuch angelegt wurde.
Auf der ersten Innenseite dieses „Ehe-Kopulationsbuches",
das sich mit der Tauf- und Sterbematrikel im Pfarrarchiv
zu Friedburg befindet*) und die Jahre 1581 bis 1609 ein¬
schließt, steht geschrieben: „Dieses Buch ist durch den Ehr¬
würdigen Herrn Marxen Poscherlehner, der 13 Jahre Psarr-
herr allhier gewest, von dem 81. Jahr bis auf das Jahr 90
angefangen und vollendet worden, welcher auch zu Straß-
walcheu den 11. Juni 1606 mit Tod aus der Pfarre ab¬
gegangen ist, cujus anima in pace requiescat."
Erst von da an ist es möglich geworden, eine fast lücken¬
lose Reihenfolge der Pfarrer, allerdings bei anfänglichem
Mangel näherer Angaben über deren Funktionsdauer und
dergleichen, aufzustellen.
Im 17. Jahrhundert erfuhr die Kirche mannigfache Ver¬
änderungen und Erweiterung; 1646 wurde das vordere Chor
verlängert. Nachdem der anderweitige Vergrößeiungsbau
vollendet war und das Gotteshaus im allgemeinen feine
gegenwärtige Gestalt erhalten^ hatte, wurde es im Jahre
1650 neuerdings eingeweiht. Eine darauf, bezügliche Stelle
in ber in lateinischer Sprache geschriebenen »Descriptio
parochiae longovianae«**) bes Pfarrers Melchior Kell
zu Friedburg sagt (in deutscher Uebersetzuug) hierüber: „Die
*) Folgende Eintragungen in diese ersten Pfarrbücher mögen des
Interesses halber herausgegriffen werden. In dem vom Jahre 1614 bis
1640 laufenden Taufbuch heißt es unter anderem: „Dez. 2. 1641
Baptis. filius legit, Wolfgangum Stefan Beer, auf der mater
Barbara patri, Berry Schiesswoll zu Teichstätt, parochia
Straßwalcheu." Weiters: 19./7. 1640 getauft Magdalena filia legit
des Petrus Schalmoser, Würdt zu der Teichstatt et Maria patin
') h ristophori Neuhauser, Müller in Palting." — Im
Trauungsbuch ist zu lesen: „1581 den 6. Tag Febrnari ist
Valentin Chranzinger mit der Anna, ein Wittib des Hanns
Sparberecks selig in dem Gotteshaus St. Jakob zu Lengan copulirt
worden. Zeugen sind Leonhart Schwab, Michael, Meßner zu Seitgau
und Andreas Pamberger aus Holz". Weiters: „Den 5. Tag Juni 158t
Hat sich Stefan Schwölling zu Schwöll, ein Wittiber, mit der Elisabeth,
Tochter des Hannfen Biringer ant Ehreneck, Lenganer Pfarre in dem
würdigen Gotteshaus St. Jakob, der Pfarrkirchen Lengan durch mich
zusammensetzen lassen.
**) D. i.: „Beschreibung der Pfarre Lengan."