Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Der Mangel einer telegraphischen Verbindung des Ortes 
Friedburg mit der Außenwelt wurde bisher begreiflicherweise 
schwer empfunden; es ist jedoch begründete Aussicht vorhanden, 
daß dem noch im folgenden Jahre 1912 durch eine interurbane 
Telephonleitung, in die auch die f. f. Postämter in Fried¬ 
burg und Schneegattern einbezogen werben, abgeholfen sein 
wird; dabei wird auch die Vermittlung von Telegrammen 
ermöglicht. 
c. Der R. R. Gendarmerie-Posten zu Trietifcurg. Als 
nach dem bewährten Muster der in den besetztgehaltenen oder 
eroberten Ländern von Napoleon I. eingerichteten (Sen = 
barme r i e*) auch in Oesterreich im Jahre 1854 diese 
gleichartig benannte Institution eingeführt würbe, war auch 
nach Fri ebbnrg ein solcher, für Sicherheit an Person unb 
Eigentum im Gemeinbebezirke bestimmter Posten gelegt, jeboch 
Enbe bet 50er Jahre wieber abgezogen worben. Die Grünbe 
für letztere Maßregel sinb nicht mehr mit Bestimmtheit zu 
eruieren, bürsten jeboch in ben bamaligm kriegerischen Ver¬ 
hältnissen zu suchen sein Vor Ausbruch bes Krieges in 
Italien im Jahre 1859 war nach Fri ebbnrg unb nächster 
Umgebung ein österreichisches, in Italien heimisches Infanterie¬ 
regiment verlegt unb, wie unter gleichen Umstänben auch 
anberwärts, für bie Sicherheit an Person unb Eigentum 
bas betresfenbe Regiments Kommanbo verantwortlich gemacht 
wordin. Hieburch unb burch bie Abziehuug bes Genbarmerie- 
Postens hatte man ben voraussichtlichen unb unvermeiblichen 
Reibungen zwischen Genbarmerie unb Militär ben Boben 
entzogen. > 
Erst im Jahre 1873 würbe ber Posten in Friedburg 
mit dem Wirkungskreise innerhalb der politischen Gemeinden 
Leng au und Lochen dauernd wieber errichtet, ber seitbem 
mit einem Posten-Kommanbanten (Wachtmeister) unb zwei zu¬ 
geteilten Postenführern bestellt ist. Als erster Posten-Kom- 
manbant fungierte 1873—1874 Priebauer, von 1874 
1898 Franz Bruckbacher (jetzt in Salzburg i. R.), von 
1898 — 1900 Johann Ameshofer (jetzt k. k. Gruud- 
buchssührer in Mattighofen), von 1900 bis 31/e 1911 Franz 
*) Das Wort stammt aus betn französischem gens d’armes, 
(sprich: (Schau b' arm) b. i. bewaffnete Leute, Schutzleute, Polizei- 
Solbaten.