Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

a. Die Volksschule in Trietibiirg. Die vorhandenen 
Nachrichten über die erste Erteilung eines schnlmäßigen Unter¬ 
richtes in Friedburg sind sehr spärlich und lassen bezüglich 
des näheren Zeitpunktes keinen bestimmten Schluß zu; es 
dürste jedoch in dieser Hinsicht, nach im Propsteiarchiv zu 
Mattighosen erliegenden alten Urkunden hierin ziemlich weit 
zurückgegriffen werden können. Demgemäß fungierte schon im 
Jahre 1577 ein „Schulmeister" zu Friedburg als Zeuge in 
einer rechtlichen Angelegenheit; der Name desselben ist nicht 
bekannt. In anderen ebendortigen Akten sind angeführt die 
Schulmeister: Niklas Seisridt unterm Jahre 1595, Jakob 
Kanz 1672, Leopold Jochhart 1678—1714. 
In welchen Dienstverhältnissen diese Lehrer gestanden 
haben mögen und in welchem Hanse der zu jenen Zeiten 
noch tief stehende Unterricht erteilt wurde, entzieht sich 
Mangels aller lokalgeschichtlichen Quellen jeder bestimmten 
Beurteilung, doch ist die Annahme nicht so unberechtigt, daß 
die in der Friedburg residierenden Herrschaften die An¬ 
stellung der „Schulmeister" auf sich nahmen und diese wohl 
hauptsächlich für ihre eigenen Zwecke, beziehungsweise für 
die Jugend der Schloßbewohner, der Beamten und Be¬ 
diensteten und vermutlich auch mancher Bürgersleute ver¬ 
wendeten ; denn von der Erteilung des Religions-, Schreib-, 
Lese- und Rechenunterrichtes an die damals zumeist leibeigene 
bäuerliche Bevölkerung war noch keine Rede und viel 
mehr Unterrichtsgegenstände wurden in so kleinen Ortschaften 
auch noch nicht gelehrt. Schon aus der geringen Bezahlung 
einer ländlichen Lehrperson von damals geht hervor, daß 
diese Bestallung auch nicht von besonderem Ansehen be¬ 
gleitet war. 
Erst unter Churfürst Max Josef von Baiern wurde 
1750 das Volksschulwesen in Städten und Märkten einiger¬ 
maßen gehoben und hiebei außer den obenerwähnten Unter¬ 
richtsgegenständen auch landwirtschaftlicher, naturgeschichtlicher 
und praktischer Unterricht im Maß-, Gewichts- und Münz¬ 
wesen eingeführt, die Knaben auch zu Kunst- und Hand¬ 
werksübungen und zum Erlernen der vaterländischen Ge¬ 
schichte herangezogen. Im Jahre 1779, das ist nach Ueber¬ 
nahme des Jnnviertels durch Oesterreich, sorgte die k. k. Schul- 
kommission für Einführung einer verbesserten Schulmethode 
und im darauffolgenden Jahre untersuchte der „Oberaufseher
	        
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