Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

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weiterten Stiftungsbestimmungen vom Bischof in Passau und 
dem Herzog Heinrich von Baiern bestätigt. Der Pfarrer von 
Pischelsdorf, Friedrich Peterlechner, wurde zum 
Dechant vorgeschlagen, vom neuen Kollegiat erwählt und 
höherenorts anerkannt. 
Die Erben der Herrschaft Friedburg und der noch zu¬ 
gehörigen Besitzungen, und zwar Hannfens Schwester Barbara, 
deren Söhne, Töchter und die vorgenannten Schwäger ver¬ 
größerten den ererbten Besitz durch dazu gekaufte Güter. 
So kamen Aigelsbrunn, Roithwalchen, einige dem 
Galasberger abgekaufte Stücke und ein an den Forst¬ 
meister Thomas Reuter in Teichstätt versetzter Zehent 
an die Herrschaft Friedburg. 
Entweder war das verwandtschaftliche Einvernehmen 
unter den Erben in Brüche gegangen, oder hatte sich deren 
Verhalten in Vermögensangelegenheiten nicht ganz einwand¬ 
frei gestaltet, denn schon im Jahre 1439 sahen diese sich 
veranlaßt, wenngleich sie erst 1437 an Herzog Heinrich den 
Lehensrevers ausgestellt hatten, „wegen vorliegender Geld¬ 
schulden und Notdurft"*) die Herrschaft Friedburg, 
das Schloß MattigHofen, das Mattigtal, den Burgstall 
Hoheukuchel und verschiedene andere Güter durch Hartung 
von Eglosfstein an den Herzog Heinrich XVI. den Reichen 
von Baiern und Pfalzgrafen bei Rhein um den Betrag von 
8233 Pfund 80 Pfennige zu verkaufen. Die für Frau Katha¬ 
rina Kuchler auf der Herrschaft lastenden 800 Dukaten wurden 
ihr vom Herzog vergütet. Sie überlebte übrigens die Stiftung 
der Kollegiata Mattighofen nicht mehr lange und schied im 
Jahre 1446 aus diesem Leben; ihre letzte Ruhestätte fand sie 
an der Seite ihres Gemahls in derStiftskirche zu Mattighofen.**) 
c. srieavmg unter Bairischer fierrfebaft. Nach dem 
Verkaufe der Herrschaft Friedburg mit Mattighofen an Herzog 
Heinrich XVI. im Jahre 1439 ließ dieser die dort schon be¬ 
stehenden Gerichte durch eigene Pfleger und Richter ver¬ 
walten, beziehungsweise das Gericht Friedburg wurde nicht 
wieder zum Landgericht Weil hart geschlagen. In der peiu- 
*) So die Begründung in Dr. Graf W. Hund's Werk vom 1.1581. 
**) Andere Mitglieder der Familie Kuchler wurden in der Kirche 
■ui Heiligenstadt bestattet, wie noch mehrere, leider zu Pflastersteinen 
verwendete und in der Schrift bereits abgeschliffene Denksteine mit dem 
Kuchler'schen Wappen dartun.
	        
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