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Im Jahre 1504 wurde die Friedburg von den Truppen 
des Pfalzgrafen Rupprecht belagert, konnte jedoch 
wegen tapferer Gegenwehr nicht eingenommen werden. Der 
Ort wurde aus Rache zum großen Teile verbrannt und das 
aufgespeicherte Getreide nach Burghausen gebracht. Es liegt 
nahe, daß die Friedburg von der eigenen Burgwehr, be¬ 
ziehungsweise dem zugehörigen Friedburger Fähnlein 
so tapfer verteidigt wurde. 
Im Jahre 1577, als die Reformationswirren auch im 
Mattigtal Unruhe hervorbrachten, wurden die Landfahnen 
von Friedburg, Rieb, Braunau, Uttenborf um Mattig- 
hofen zusammengezogen, um bas bortige Schloß unter betn 
Oberbefehl bes Hauptmanns Zengger von Burghausen im 
Aufträge bes Herzogs Albrecht V. von Baiern einzunehmen, 
da Letzterer die Besitzungen des Grafen Joachim von 
Ortenburg wegen dessen eifriger Tätigkeit für das Luther¬ 
tum einzog. Das Schloß wurde auch erobert und später dem 
Grafen wieder zurückgegeben. Die Friedburger Truppe stand 
damals unter dem Kommando des Landpflegers von 
Friedburg. 
Im Jahre 1630, am sogenannten Schellensamstag, zog 
das Friedburger Fähnlein nach Burghausen; damals wütete 
in Deutschland ber 30jährige Krieg; ber Zweck bieser 
Expebition erscheint in bett Geschichtswerken nicht ausgebrückt. 
Am 22. Juli 1703 brach ber österreichische Oberst 
Gras Kuefstein mit einem Regiment aus seinem Lager 
im Öberösterreichischen auf und griff die Friedburg an, 
welche von einem Leutnant und 40 Mann der Landfahne*) 
verteidigt wurde. Diese geringe Besatzung konnte sich jedoch 
gegen bie Uebermacht nicht halten unb mußte sich zurück¬ 
ziehen, um ber Gefangennahme zu entgehen. D.ie Burg wurde 
daraufhin von beit Oesterreichern besetzt und teilweise zerstört. 
b. Die yauptwauuschatte». Aus betn Voran- 
gehenben war schon ber Schluß zu ziehen, daß bas Frieb- 
burger Fähnlein im allgemeinen aus Untertanen der Burg¬ 
herrschaft bestand unb in ber Regel bett Dienst als „Burg¬ 
wehr" zu versehen hatte. Bei allen größeren deutschen Burgen 
führte der Vogt die Oberaufsicht und so auch über die 
*) Nach Wening's Beitreibung vom Jahre 1721. Näheres 
siehe sub e, 26. Friedburg.S. .'I'1?*