Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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rinnen in Windhag und das der Karmelitinnen in Linz (1782). 
Das Minoritenkloster in Enns (1783). Die Benediktinerabtei Gleink, 
das Zisterzienserstift Baumgartenberg, das Chorherrenstift Wald¬ 
hausen, das Dominikanerkloster in Münzbach, das Minoritenkloster 
in Wels, das Kloster der Cölestiuerinnen in Steyr, das Kloster der 
Franziskaner zu Pupping, das der Paulaner zu Oberthalheim und 
das der Kapuziner in Braunau (1784). Das Dominikanerkloster in 
Steyr, das Kloster der Minoriten in Linz und die Klöster der 
Kapuziner in Wels, Ried und Urfahr (1785). Das Zisterzienserstift 
in Engelszell, das Franziskanerkloster in Grein und die Klöster 
der Kapuziner in Steyr und Freistadt (1786). Die Benediktiner¬ 
abteien Garsten und Mondsee und das Chorherrenstift Suben (1787). 
Wie seine große Mutter, so betrachtete auch Kaiser Josef 
die Volksbildung als die wichtigste Grundlage der geistigen Kultur 
des Staates und widmete daher der Vermehrung und Verbesserung 
der Volksschulen große Aufmerksamkeit. Er erließ diesbezüglich 
am 24. März 1781 ein wichtiges Gesetz. Im gleichen Jahre erschien 
auch das Toleranzpatent, welches den Protestanten die solange 
angestrebte freie Religionsübung gewährte. Alsbald bildeten sich 
in der Gegend von Wels, Thening, Kematen, Wallern, Scharten, 
Vöcklabruck, Eferding und noch anderen Orten protestantische 
Gemeinden und der erste evangelische Pfarrer zu Scharten, Johann 
Christian Thielisch, wurde zum Superintendenten der evangelischen 
Kirche in Oberösterreich ernannt. 
Auch den Juden wurde freie Religionsübung gewährt und 
gestattet, bestimmte Gewerbe und freie Künste zu treiben. 
Von besonderem Interesse für uns ist weiter die durch 
Kaiser Josef mit Zustimmung des Papstes Pius VI. am 28. Jänner 
1784 erfolgte Errichtung des Bistums Linz. Zum ersten Bischöfe 
wurde Ernst Johann Reichsgraf von Herberstein ernannt und 
demselben als Domkirche die frühere Jesuitenkirche in Linz und 
als Residenz das von dem Kremsmünsterer Abte Alexander II. 
in den Jahren 1721—1726 erbaute schöne Stiftshaus zugewiesen. 
Die Gründung von Humanitätsanstalten ließ sich Josef IL 
sehr angelegen sein. Seiner Anregung ist die durch die oberöster¬ 
reichischen Landstände durchgeführte Errichtung einer Irren-, 
Gebär- und Findelanstalt im Prunerstifte in Linz zu verdanken. 
Zur Hebung der Industrie und des Handels erließ Kaiser 
Josef viele Verordnungen, doch hatten manche leider nicht den 
erhofften Erfolg. Auch auf anderen Gebieten erlitt der nur das 
Beste für seine Völker wollende Herrscher schmerzliche Ent¬ 
täuschungen, welche auf seine ohnedies nur schwächliche Gesundheit 
sehr ungünstig wirkten. Trotzdem war der edle Monarch selbst 
dann noch unausgesetzt tätig, als er, von den Aerzten bereits 
aufgegeben, das Krankenzimmer nicht mehr verlassen konnte. Er 
erkannte sehr wohl seinen Zustand und als die Aerzte, über sein 
Verlangen, am 5. Februar 1790 ihr Gutachten dahin abgegeben 
hatten, daß er höchstens noch drei Wochen zu leben habe, be¬ 
wahrte der edle Monarch vollständig seine Fassung und sagte zu 
seiner Umgebung: „Ich weiß nicht, ob der Dichter so ganz Recht 
hat, wenn er schreibt: Furchtbar ist der Schritt vom Throne zum 
Grabe. Ich vermisse den Thron nicht, fühle mich ruhig; nur ein
	        
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