Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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QWicrkeiten zwischen Protestanten und Katholiken mehrten sich 
Snd kam besonders bei Besetzung erledigter Pfarreien das Be¬ 
streben derProtestanten zur Geltung, ihre Macht auf Kosten der 
Kath0l£ees war'aSf \erdrng der Fall, wo nach dem Erlöschen 
a»« Sternes der Schaunberger (1559)x) die ebenfalls lutherischen 
ffarfeZZer zur Herrschaft kamen. Als Maximilian IL auf der 
S^^Mchrtag nach Regensburg im Jahre 1576 sich m 
Ffprdino- aufhielt, wollte Rüdiger von Starhemberg, der neue Be- 
Szer nichTgestatten, daß für das kaiserliche Gefolge in Eferding 
katholischer Gottesdienst abgehalten werde. Rüdiger war ein sehr 
Pifrizer Förderer der protestantischen Religion und als im Lande 
die iogenannten Flacianer auftraten (Anhänger des evangelischen 
Theologen Flacius Illyricus), fanden diese in Eferding eine Zu¬ 
fluchtsstätte. Heftige religiöse Streitigkeiten unter den Flacianern 
Gefährdeten aber die öffentliche Ruhe und Ordnung m Eferding 
in dem Maße, daß sich Rüdiger im Jahre 1581 genötigt sah den 
flacianischen Predigern ihre Aemter bis Georgi 1583 zu kundigen. 
Rüdiger starb am 5. Dezember 1582 und dessen Bruder Gund- 
acker welcher als Vormund der Kinder Rüdigers die ^unterlassenen 
Güter verwaltete, verwies alsbald die Flacianer aus Eferding. 
Nach dem Tode Maximilians IL (1576), während dessen 
Regierung der Protestantismus die Oberhand im ganzeni Land be¬ 
kommen hatte, wollte dessen Nachfolger Rudolf IL (Iö76-16l2) 
der weiteren Ausbreitung der lutherischen Lehre einen Damm 
setzen Im Vereine mit dem Bischof von Passau beschloß er eine 
Gegenreformation durchzuführen und wollte den Protestantismus 
nur auf Grundlage des von dem Kaiser Maximilian IL erlassenen 
Religionsgesetzes dulden. Als das Vorhaben des Kaisers bekannt 
wurde, entstand eine tiefgehende religiös-politische Bewegung. ) 
Die Lage des Bauernvolkes war, wie schon früher erwähnt, eme 
sehr traurige. Es seufzte unter dem Drucke, welche die geistliche 
und weltliche Obrigkeit auf dasselbe ausübte und die dadurch 
entstandene Unzufriedenheit und Verbitterung muß daher als die 
Hauptursache der sich im ganzen Lande ausbreitenden Bauern¬ 
unruhen bezeichnet werden. Die ersten gewalttätigen Auftritte 
der Bauernschaft fanden im Jahre 1588 im Traunviertel in der 
Sierninger Gegend statt und schlössen sich den Bauern auch die 
Handwerker, Messerer, Holzknechte und Eisenarbeiter an. Als 
der Pfarrer von Sierning, Johann von Tattenbeck, m Berufung 
auf den Befehl des Bischofs von Passau in seiner Pfarre die 
Gegenreformation durchführen wollte, sagten die Mitglieder des 
sogenannten Sierninger Bundes dem Pfarrer durch die Verweigerung 
des Zehents den Gehorsam auf und schwuren einen Eid, ihre 
protestantischen Prediger mit Gut und Blut zu schützen. Die 
Bewegung griff immer weiter um sich und eine Untersuchung, 
1) Graf Wolfgang II., der letzte männliche Sprosse des Geschlechtes 
der Herren und Grafen von Schaunberg, starb in der Burg zu Eferding am 
12. Juni 1559 im Alter von 47 Jahren und wurde in der Pfarrkirche daselbst 
begraben. Seine Gemahlin ließ ihm an der rechten Seite der heiligen Geist- 
kapelle einen schönen Leichenstein setzen. 
2) Edlbacher: „Landeskunde von Oberösterreich."
	        
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