Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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zurufen, um die Abwehr der wilden Feinde zu erbitten. Dieses 
sogenannte Hus-Ausläuten hat sich an manchen Orten in der Er¬ 
innerung bis auf unsere Tage erhalten. 
Herzog Albrecht V. war mit Elisabeth, der Tochter des 
deutschen Königs Sigismund aus dem Hause Luxemburg, der 
auch die beiden Keiche Böhmen und Ungarn besaß, vermählt. 
Nach dem Tode Sigismunds (1437), welcher keinen männlichen 
Nachkommen hinterließ, wurde Albrecht von den Kurfürsten zum 
deutschen König gewählt und nannte sich als solcher Albrecht IL 
Auch die böhmischen und ungarischen Stände wählten ihn zu 
ihrem König, so daß er nun drei Kronen besaß. 
Als der König von Polen die böhmischen Länder bedrohte, 
berief Albrecht auch das oberösterreichische Aufgebot, welches 
unter ßeinprecht von Wallsee zu Hilfe eilte. 
Eine neue Gefahr drohte, als kaum der Friede mit Polen 
geschlossen war, von Südosten her durch das Vordringen der 
Türken. Albrecht zog gegen sie zu Felde, sein Heer war aber 
dem Türkenheere nicht gewachsen und so mußte er sich zurück¬ 
ziehen. Er erkrankte an einem heftigen Fieber und starb schon 
nach viertägiger Krankheit den 27. Oktober 1439 im Lager von 
Szegedin im schönsten Mannesalter von 42 Jahren. Die Trauer 
um den edlen Mann, dessen Wahlspruch gelautet hatte: „Ein 
Freund ist des Lebens bestes Out1' war eine allgemeine. 
Albrecht hinterließ nur zwei Töchter und erst vier Monate 
nach seinem Tode genas seine Gemahlin eines Sohnes, Ladislaus 
genannt, welcher den Beinamen Posthumus, das heißt der Nach¬ 
geborene, bekam. Er wurde als Herr von Ober- und Niederöster¬ 
reich , Böhmen und Ungarn anerkannt und führte die vormund- 
schafthche Eegierung über Ober- und Niederösterreich der Herzog 
Friedrich von Steiermark, welcher im Jahre 1440 zum deutschen 
Konig gewählt wurde. 
Friedrich kam mit seinem Bruder, dem Herzoge Albrecht VI. 
wegen der vormundschaftlichen Eegierung alsbald in einen heftigen 
fetreit doch gelang es ihm, die Anerkennung als Vormund des 
Ladislaus zu erringen. Als Ladislaus im Jahre 1457 im iugend- 
lichen Alter von 18 Jahren gestorben war, entstand um die Herr¬ 
en Fl i und Niederösterreich zwischen Kaiser Friedrich,x) 
Albrecnt und deren Vetter Siegmund ein erbitterter Streit, welcher 
erst am 27 Juni 1458 durch einen Vertrag in der Weise beigelegt 
wurde, daß Friedrich Niederösterreich, Albrecht Oberösterreich 
übernahm, wahrend Siegmund von Tirol den dritten Teil der Ein- 
12£ 1^0 ? . Ländern zugewiesen erhielt. Von dem Jahre 
AlK ~^. Try d1n,un unser Heimatland unter der Herrschaft 
ifflhoK \ ' ZelGher von seinem Bruder gleich den übrigen 
äabsburgischen Prinzen den Titel eines Erzherzogs erhalten hatte. 
m?H wG a^^fr führte ein sehr verschwenderisches Leben 
er lil TT T\ aher h} einer fortwährenden Geldnot, trotzdem 
er semen Untertanen und den Klöstern Oberösterreichs ungeheure 
Koni* dLFvtdrtlCh 1? al?HerZOg diese* Samens der Fünfte, als deutscher 
der Drittel ' gekronter römischer Kaiser (1453 zu Rom gekrönt)
	        
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