Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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m Waizenkirchen (siehe später) eine Feier statt, zu welcher viele 
Gaste von auswärts kamen. Am 8. November 1903 bereitete der 
Cellovirtuose Professor Klein den Musikfreunden Waizenkirchens 
einen großen Genuß und wirkte an dem Abende auch die Lieder¬ 
tafel mit. Ende Dezember 1903 schied Fruhwirth infolge seiner 
Ernennung zum Lehrer erster Klasse in Schwertberg aus Waizen¬ 
kirchen zum großen Bedauern seiner zahlreichen Freunde Seine 
großen Verdienste um die Hebung des musikalischen Lebens in 
Waizenkirchen sichern ihm ein stetes Gedenken. 
Der jüngste Verein Waizenkirchens ist der Turnverein, dessen 
Begründung ebenfalls Herrn Fruhwirth zu verdanken ist. Im Früh¬ 
jahre 1903 regte er im Vereine mit dem Kommis Herrn Karl 
bchwarxelmüller die Bildung einer Turngesellschaft an, welche im 
Janner 1904 zu einem behördlich genehmigten Vereine sich um¬ 
gestaltete. Der Verein zählt dermalen 16 Turner in der ersten 
Biege, 8 Turner in der zweiten Biege (Altersriege) und 14 Zög¬ 
linge. Vorstand des Vereines ist dermalen Gustav Petter, k. k 
feteueramtskontrollor, Turnwart Karl Schwarzelmüller, Kommis Der 
Verein gehört dem ..Deutschen Turnerbund1' (Gau II, Bezirk 
Wels) an. 
Gasthäuser: Alois Maier, „zum goldenen Adler"; Karl 
Wiesner, „zur Ente"; Therese Nachbar, „zum Löwen"; Josef Mair- 
huber „zur Traube"; Karl Maier, „zum weißen Lamm"; Franz 
Wembermaier, „zum grünen Baum"; Franz Kutzenberger, „zum 
schwarzen Adler"; August Floimaier, „zum roten Krebs"; Budolf 
von Pflacher (Haus Nr. 62); Maria Lang, „zum goldenen Stern"; 
INiklaskeller am Pfarrerberg (Pächter Josef Habring). 
Schloß Weidenholz. 
Im Mittelalter übten die Grafen von Schaunberg die Gerichts- 
herrlichkeit im Donautal und an den Ufern der Aschach In ihrem 
Landgerichte Peuerbach lag das Dorf Waizenkirchen. Zu Anfano- 
des 12. Jahrhunderts hauste in dieser Gegend der freie Mann 
Adalram von „Ascaha". Bis Mitte des 14. Jahrhunderts*erscheinen 
die „Aschacher" häufig in Urkunden und scheinen desselben Ge-. 
schlechtes mit den Weidenholzern gewesen zu sein. Dietrich und 
Markhart von der Aschach werden in den Jahren 1276 bis 1303 
als Brüder des Ulrich I. von Weidenholz (gemeiniglich von Weiden 
genannt) aufgeführt und erscheint dieser sehr häufig in den Ur¬ 
kunden am Ende des 13. Jahrhunderts. Er hatte Weidenholz von 
Gundacker von Starhemberg übernommen und vermehrte sehr 
ansehnlich den Besitz um seine Feste herum. Sein Sohn Ulrich II 
folgte ihm im Besitze und genoß großes Ansehen. Er starb um 
das Jahr 1360 und wurde mit Schild und Helm neben seiner 
Hausfrau Katharina im Kloster Engelszeil begraben. Mit 100 Pfund 
stiftete er daselbst eine Messe in der Dreifaltigkeitskapelle zum 
ewigen Gedächtnisse. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Weiden- 
bolzer. Von seinen Erben kaufte Herzog Albrecht III. von Oester- 
reich am 30 November 1375 die Feste. Später (1446) kam Weiden¬ 
holz an die Schaunberger und blieb 100 Jahre in ihrem Besitze
	        
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