Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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ausgesteckt, mit den Kirchenglocken mänigelich zur Wissenheit 
eine Stunde lang eingeläutet, dann nach dem Markt auch vier¬ 
zehn Tage steckend gelassen, folgends wiederum um 12 Uhr mittags 
abgenommen und gleicherweis ausgeläutet werden." 
Die Feuerordnung befiehlt, „es soll ein jeder Burger und 
Inwohner zu Waizenkirchen bei Tag und bei Nacht fleißig Achtung 
und Aufsehen auf das Feuer haben, zu den Jahrmärkten Podinge 
oder Schärfer mit Wasser unter den Hausdächern haben". Der 
erste Marktrichter, Albrecht Petz, besaß eine von alters her vom 
Reisinger in sein Brau- und Gasthaus Nr. 54 führende Wasserleitung, 
der Markt selbst aber keinen eigenen Brunnen. 
Im Jahre 1606 wurde der Brunnen am Platze errichtet und 
mit Petz ein Vertrag abgeschlossen. In Zukunft sollte der Markt 
die Wasserleitung vom Reisinger bis zur Brunnenstätte erhalten, 
Petz dagegen vom Marktbrunnen bis in sein Haus. Da das 
Wasser aber für eine Doppelleitung nicht reichte, kam es zu 
Streitigkeiten. Es wurde deshalb im Jahre 1622 mit Wolf Petz 
ein neuer Vertrag abgeschlossen, nach welchem alles Wasser in 
den Marktbrunnen geleitet und nur das Ueberwasser durch ein 
zweites Rohr in Petz' Haus abfließen sollte. Im Jahre 1838 erhielt 
der Marktbrunnen unter dem Markt vorstände Sebastian Heuböck 
anstatt der alten, schadhaften Steinfassung von dem Steinmetz 
Philipp Eder in Aschach eine neue. Die Kosten beliefen sich 
auf 290 Gulden. 
Im Jahre 1835 erhielt die Waschstätte durch Sebastian 
Heuböck vier Linden zur Zier. Im Jahre 1856 wanderte die 
märktische Waschstätte in einen Hausgarten von Nr. 60 im Hagen¬ 
tal. Das Wasser fließt aus einer Leitungsröhre vom Hause Nr. 7 
zu. Die Stelle der alten Waschstätte nimmt jetzt ein Wasser¬ 
reservoir gegen Feuersgefahr im Markte ein, die Linden sind 
verschwunden. 
Das Jahr 1850 brachte in Oesterreich die Bildung der Orts¬ 
gemeinden. Die Steuergemeinden Waizenkirchen, Weidenholz und 
Manzing vereinten sich zur Ortsgemeinde Waizenkirchen. Im Juli 
wurden 18 Gemeindeausschüsse und 9 Ersatzmänner und Franz 
Pucher, Wundarzt auf dem Hause Nr. 44, als Bürgermeister nebst 
drei Gemeinderäten gewählt. Bald darauf traten die Konstitution 
und das neue Gemeindegesetz außer Kraft, doch blieb die Ge¬ 
meindevertretung noch durch acht Jahre im Amte. Im Jahre 1858 
erwirkte der bisherige Bürgermeister seine Entlassung und wurde 
sodann Franz Mair, Gastwirt vom Hause Nr. 54, als Gemeinde¬ 
vorstand gewählt. Im Jahre 1861 trat das Gemeindegesetz von 
1849 wTieder in Kraft. Ende Februar 1861 fand im Schulhause 
die Wahl des Gemeindeausschusses statt. Die 24 Ausschüsse der 
drei Wahlkörper wählten einstimmig Karl Hneber, Handelsmann 
auf dem Hause Nr. 60, als Bürgermeister und außerdem vier Ge¬ 
meinderäte. Die Beeidigung fand in der Kirche statt. Das Jahr 1864 
brachte ein neues Gemeindegesetz. Für Waizenkirchen wurden 
24 Ausschüsse, 12 Ersatzmänner und aus den ersteren 5 Gemeinde¬ 
räte bestimmt. Die Wahl zum Bürgermeister fiel auf den Wund¬ 
arzt Franz Pucher.
	        
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