Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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dringen. In der Umgebung wurden mit Erfolg, so in Lahöfen, Simbach 
bei Fraham, Weidach bei Alkoven, artesische Brunnen geschlagen. 
Die Ackerkrume im Achach—Eferdinger Becken ist durch¬ 
schnittlich 50 — 60 Zentimeter dick, dann folgt als Untergrund 
meistenteils Schotter, hie und da auch Sand, Lehm oder Schlier. 
Ehemals gab es in der Umgebung auch ausgedehnte Sumpf¬ 
stellen, so in der nächsten Nähe der Stadt das „wilde Moos", wo 
Graf Herberstorf die Gebeine Fattingers und Zellers verscharren 
ließ. Die fortwährende Entwässerung des Bodens hat aber eine 
wesentliche Verbesserung desselben bewirkt, doch gibt es immer¬ 
hin noch, so bei der Schauenburger Leiten und bei Fraham, 
sumpfige Wiesen. 
In der unmittelbaren Nähe der Stadt gab es noch bis in 
die Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgedehnte Teiche, welche 
aber keinen rechten Zu- und Abfluß hatten und galt Eferding 
deshalb als ungesunde Stadt. Die Teiche wurden aber nach und 
nach zugeschüttet, zuletzt der große, sogenannte Mathiesenteich, 
und an deren Stelle traten schöne Gärten und Wiesen. 
Das Aschach — Eferdinger Becken ist recht fruchtbar. Am 
häufigsten wird Korn und Weizen gebaut, außerdem Gerste und 
Hafer. In den Auen bei Eferding, dann im sogenannten Aschacher 
Winkel (Gegend von der Steinwänd angefangen bis Hartkirchen 
und Aschach) und in dem Umkreise von Pupping wird sehr viel 
Gemüsebau betrieben und werden Unmassen von Kraut, Salat, Gurken, 
Zwiebel, Kohl, Buben etc. per Schiff stromauf- und abwärts ver¬ 
frachtet und per Bahn vorzugsweise in das Salzkammergut aus¬ 
geführt. In Brandstatt und Aschach werden fast täglich vom 
Frühsommer angefangen bis zum Herbste auf das von Linz 
kommende Personenschiff viele Körbe und Säcke mit Gemüse 
aller Art verladen und nach Passau versendet. Alle Dienstag und 
Samstag zeitlich morgens wird mit eigenen Plätten von Brandstatt 
aus eine Menge Gemüse nach Linz verschickt und im Herbste 
gehen große Plätten mit Kraut und Rüben beladen nach Wien 
ab. Gemüsehändler von Aschach fahren allwöchentlich nach Linz 
und versorgen auch die Uferorte stromabwärts bis in die Wachau 
mit Gemüse und kaufen dort (vorzugsweise in Spitz) Edelobst ein, 
welches mit dem Dampfschiffe nach Oberösterreich und Bayern 
verschickt wird. 
Die Rübe wird im Juli nach der Ernte des Getreides ledig¬ 
lich als Nachfrucht gebaut und übersteigt der Ertrag in manchen 
Jahren oft den der Hauptfrucht. Rüben im Gewichte von fünf 
Kilogramm und darüber sind nichts seltenes. Auch der Kürbisbau 
wird gepflegt und kommen Exemplare bis zum Gewichte von 
vierzig Kilogramm vor. 
Eine reiche Einnahmsquelle für die Aschach — Eferdinger 
Gegend bildet auch die Obsternte. Feines Obst wird zwar wenig 
gezogen, dafür aber in ausgiebiger Weise Mostobst.1) Es liefert 
2) Dr. Ferdinand Krackowizer, Landesarchivar i. P. in Linz, der 
bekannte gründliche Kenner unseres Heimatlandes, hat im Jahre 1899 eine 
interessante, längere Studie über den Most geschrieben, auf welche wir den 
Leser hiemit aufmerksam machen. Hier ist es leider nicht möglich, auf die¬ 
selbe näher einzugehen. 
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