Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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erinnern an die Holzschläge der damaligen Zeiten. Die zahl¬ 
reichen auf „ing" x) ausgehenden Ortsnamen in unserer Gegend, 
wie Eferdirig, Pupping, Hilkering, Karling, Hacking u. a. deuten 
darauf hin, daß diese Orte ebenfalls zu dieser Zeit entstanden 
oder wiederhergestellt wurden. Seit der Mitte des 6. Jahrhunderts, 
also seit fast 1400 Jahren ist unsere Gegend hüben und drüben 
der Donau deutsch in Sprache, Sitten und Gebräuche. Die wenigen 
noch aus den Römerzeiten stammenden Einwohner wurden von 
den Bayern Walchen (Wällische) genannt, die Namen Walling, 
Wallern u. a. dürften hievon abzuleiten sein.2) 
Die Bayern nahmen das Land bis zur Enns in Besitz und 
hatten in den ostwärts wohnenden Avaren, welche von dem heutigen 
Ungarn aus bis zur Enns ihr Reich ausgedehnt hatten, gar un¬ 
ruhige Nachbarn. 
Obwohl das Christentum schon unter der Herrschaft der 
Römer sich in unseren Gegenden im Laufe des 4. Jahrhunderts 
allgemein verbreitet hatte und in allen größeren Orten Kirchen 
errichtet worden waren — am meisten machte sich der heilige 
Severin in der Mitte des 5. Jahrhunderts um die Befestigung des 
Christentums verdient — so versanken doch die meisten Bewohner 
unseres Landes in den unruhigen Zeiten, welche nach dem Unter¬ 
gange des weströmischen Reiches eintraten, wieder in das Heidentum. 
Als die Bayern in unser Land zogen, waren sie noch Heiden. 
Erst den Bemühungen des heiligen Rupertus, welcher von dem 
Herzoge Theodo I. ins Land berufen worden war, gelang es, dem 
Christentum Eingang zu verschaffen. Die heidnischen Opferaltäre 
mußten christlichen Stätten weichen und zahlreiche Priester wurden 
im Lande eingesetzt. 
Die bayerischen Herzoge verloren später ihre selbständige 
Stellung und kamen in Abhängigkeit der fränkischen Könige. Als 
Herzog Thassilo IL, welcher wiederholt Versuche gemacht hatte, 
sich der fränkischen Oberhoheit zu entledigen, in Verbindung mit 
den Avaren trat, um sie zum Kriege gegen die Franken zu 
bewegen, wurde er von Karl dem Großen seiner Herrschaft ent¬ 
setzt und in ein Kloster geschickt (788). Für uns ist Herzog 
Thassilo IL, der letzte Agilolfinger, von besonderem Interesse, da 
in dem Stiftsbriefe von Kremsmünster, das von ihm im Jahre 777 
gegründet wurde, erwähnt wird, daß er dem Stifte zwei Weinberge 
bei Aschach schenkte. 
Somit war das frühere bayerische Gebiet jetzt unter der 
Herrschaft der Franken. Um die Grenzen seines Reiches gegen 
neue Einfälle der Avaren zu sichern, beschloß Karl der Große ihre 
Unterwerfung. Er rüstete drei große Heere aus, von welchen das 
erste von Böhmen her am linken Donauufer, das zweite, von einer 
Flotte unterstützt, unter der persönlichen Führung Karls über 
Passau am rechten Donauufer abwärts rückte, während von Süden 
aus Italien her das dritte Heer unter Pipin, dem Sohne Karls, 
2) ing, vom alten inon = einigen, vereinigen, bedeutet eine gemein¬ 
same Wohnung, einen Sammelplatz mehrerer Häuser (nach Karl Ehrlich: 
„Orts- und Gemeindenamen in ihrer Herleitung.") 
2) Siehe Ferdinand Zöhrer: „Oberösterreichs Chronik."
	        
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