Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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als kürzeste Linie die Donauschiffer bei der stromaufwärts zu Fuß 
gebräuchlichen Rückkehr bedienten) auf dem Kamme der Donau¬ 
leiten über Erledt, Stein und Straß, dann über Scharzeröd und 
Falling bis Haibach, von w* die Festung Joviacum, das heutige 
Schlägen, erreicht wurde. Von Haibach zog die Straße an der heutigen 
Ruine Stauf vorüber nach Hilkering bis Pfaffing; hier zweigte eine 
Straße zu einem Kastell ab, das an der Stelle des heutigen Aschach 
stand.1) Von Pfaffing zog der Hauptstrang der Straße an der 
rechten Seite der Aschach über Pupping nach Eferding. Von hier 
hewegte sich die Straße wieder von der Donau entfernt über Straß 
und Alkoven bis gegen Straßham, von wo ein ZwTeig nach Wilhering 
lief, in dessen Nähe bei der Ortschaft Fall einst ein Ort Burgheim 
war und noch jetzt Aecker den Namen „alte Burg" und „in den 
Gräben" führen. Von Straßham führte die Straße im Süden des 
Kürnberges über Ruffling und dann längs des Randes des Kürn- 
bergwaldes zum Kastell Lentia, dem Schlosse von Linz. Außer 
der genannten Straße, welche übrigens nur sekundäre Bedeutung 
hatte, gab es noch mehrere andere. Die Hauptverkehrsader war 
die von Lorch (Lauriacum, an Stelle des heutigen Dorfes Lorch 
bei Enns) über Wels (Ovilabis) nach Salzburg (Juvavia) führende 
Straße. Von dieser Hauptstraße zweigten verschiedene Nebenstraßen 
ab. So führte eine solche über Scharten nach Eferding und von 
dort über Waizenkirchen nach Peuerbach. Von dem in dessen 
Nähe gelegenen Oberbubenberge führt2) eine kaum mehr erkenn¬ 
bare Straße auf den Kamm der Berge über die Schmiede im Walde 
nach Gaisbuchen und spaltet sich am Jungfernstein in zwei Zweige: 
der eine führt über Grafendorf nach Passau, der andere nach 
St. Aegydi. Die Straße heißt „Hochstraße", der Weg von Peuer¬ 
bach bis Oberbubenberg ..Hirweg" (vermutlich Heerweg und führt 
über die „Hirnbrücke" [Heerbrücke]). In Peuerbach scheinen sich 
zwei Straßen gekreuzt zu haben, eine von Schlägen nach Ried, 
eine andere von Wels nach Schärding. 
Uns interessiert besonders der früher erwähnte Straßenzug 
von Passau bis Linz, die Donau-Uferstraße. Verschiedene heimat¬ 
liche Geschichtsforscher vertreten die allerdings von anderen be¬ 
strittene Meinung, daß sich an der Stelle des heutigen Eferding 
das römische Marinianium befand.3) Tatsache ist, daß in Eferding 
zu wiederholtenmalen, so z. B. beim Baue des Schulhauses, sowie 
bei der Untermauerung der Kirche zahlreiche römische Münzen 
gefunden wurden. Auch deuten unverkennbare Spuren in der 
Nähe der Ortschaft Steinholz in der Pfarre Scharten auf eine in 
der Richtung von Eferding über die westliche Abdachung des 
Schartener Berges nach Wels führende breite Römerstraße hin.4) 
Die obige Annahme gewinnt an Berechtigung, wenn man bedenkt, 
daß die Donau in römischer Zeit und auch später lange noch in 
1) 'So schreibt Prof. Dr. Hans Widmann in seiner Arbeit: „Das Land 
Oesterreich ob der Enns unter der Herrschaft der Römer." (Siehe Quellen.) 
2) Strnadt: „Geschichte von Peuerbach." 
3) Siehe Edlbacher: „Landeskunde von Oberösterreich." 
4) Siehe Kopal: „Geschichte der Stadt Eferding."
	        
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