Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

— 125 — 
Seelenhirten, welcher durch 26 Jahre in der Pfarre in der ersprie߬ 
lichsten Weise gewirkt hatte und den sie bereits im Jahre 1895 
zum Ehrenbürger ernannt hatte, einen sehr ehrenden Nachruf. 
Pfarrer Pichler übersiedelte zuerst nach Aschach und dann nach 
Salzburg, wo er schon im Frühjahr 1902 starb. 
Seit 1898 wirkt Herr Matthäus Brandbier als Pfarrer, welcher 
im Jahre 1899 zum Dechant des Dekanates Eferding ernannt und 
gleichzeitig mit der Würde eines geistlichen Rates ausgezeichnet 
wurde. Der gegenwärtige Pfarrer läßt sich die Hebung der Oeko- 
nomie, für welche sein Vorgänger keine Freude bekundet hatte, 
sehr angelegen sein. Unter ihm wurde der im Jahre 1897 be¬ 
schlossene Bau eines neuen Friedhofes durchgeführt und derselbe 
im September 1902 eingeweiht. 
Ausflüge ans linke Donauufer. 
Auch am linken Donauufer gibt es eine ganze Reihe von 
Ausflugsorten. Wir nennen hievon in erster Linie Neuhaus an der 
Donau, welches von den Aschachern außerordentlich gern besucht 
wird. Am bequemsten ist der Weg längs der Donau (zirka 
1V2 Stunden) — die Rollfähre vermittelt die Ueberfuhr — und 
bildet diese Partie einen sehr günstigen Nachmittagsausflug, da 
das von Passau kommende Schiff zur Heimfahrt benützt werden 
kann. In den Gasthäusern von Neuhaus ist man recht gut auf¬ 
gehoben und sitzt es sich recht angenehm in den schattigen, an 
der Donau gelegenen Gärten. Das am Berge gelegene Schloß 
Neuhaus ist Eigentum des Herrn Planck von Planckburg. An das¬ 
selbe knüpfen sich viele geschichtliche Erinnerungen und war das 
Schloß einstmals ein mächtiges Bollwerk. 
Eine sehr beliebte Tagpartie bildet der Ausflug nach Haibach, 
von wo man eine sehr schöne Aussicht genießt und man wandert 
dann nachmittags auf der mäßig geneigten Straße ins Donautal 
und setzt mit der Rollfähre aufs linke Ufer nach Obermühl über. 
Die Heimfahrt erfolgt gleichfalls mit dem Abendschiffe. 
Außerordentlich beliebt ist weiter ein Ausflug (bequeme 
Nachmittagspartie. nach Mühllacken (auf der Straße 1 Stunde, 
über den Prälatenweg 1V2 Stunden). 
Ueber die Entstehung des Heilbades in Mühllacken erzählt 
eine Sage folgendes: Im Jahre 1300, als Ritter Hans von Schaun- 
burg in die Gefangenschaft der Sarazenen kam, rettete sich sein 
Knappe Bruno und zog, mit Wunden bedeckt und mit einem 
Aussatz behaftet, in die Heimat. Im Traume machte ihn die 
heilige Jungfrau auf die Quelle im Pesenbachtale, die aus einem 
Felsen emporquillt, aufmerksam. Bruno folgte dem Traumbilde, 
fand die Felsenquelle, badete und wurde geheilt. Seit dieser Zeit 
soll die Heilwirkung dieser Quelle bekannt sein. Soweit die Sage. 
Sicher ist, daß Mühllacken schon Hunderte von Jahren als Heilbad 
bekannt und geschätzt ist und weisen darauf verschiedene alte 
Schriften hin. Die wiederholt von Autoritäten vorgenommene 
chemische Untersuchung des Quellwassers hat dessen zweifellose 
Heilkraft ergeben und werden die Bäder mit bestem Erfolg bei 
allen Formen rheumatischer Affektionen, als Muskel- und Gelenks-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.