Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

Pfarrchronik in ausführlicher Weise schildert. Im Jahre 1781 
wurde die Gegend um Hartkirchen von einem furchtbaren Hagel¬ 
wetter betroffen, wodurch das Vieh auf dem Felde erschlagen und 
das reife Getreide ausgedroschen wurde. In seine Zeit fällt die 
Abtrennung von Aschach und Haibach von der Pfarre Hart¬ 
kirchen (1784). 
Der nachfolgende Pfarrer Johann Plöchl, welcher durch 
33 Jahre wirkte (1785—1818), war ebenfalls Zeuge furchtbarer 
Elementarereignisse. In den Jahren 1789 und 1799 entstanden 
infolge plötzlichen Eisganges entsetzliche Ueberschwemmungen und 
hoben die Fluten der 
Donau in den Nie¬ 
derungen viele höl¬ 
zerne Häuser aus 
dem Boden und 
rissen sie mit sich 
fort. Wie die Orte 
der Nachbarschaft, 
so litt auch Hart¬ 
kirchen sehr durch 
die dreimaligen 
Durchzüge der Fran¬ 
zosen (1800, 1805 
und 1809). Pfarrer 
Plöchl beschloß im 
Jahre 1818 seine 
Tage im Frieden, 
mitten unter den An¬ 
stalten für den Tag 
der feierlichen Messe, 
den er nach zurück¬ 
gelegten 50 Jahren 
seines Priestertums 
mit Sehnsucht erwartete. Die Hälfte seines Vermögens vermachte 
er den Armen, die andere Hälfte seiner Schwester, welche ihm 
durch viele Jahre treu zur Seite gestanden war. 
Nun folgte Pfarrer Wolfgang Giester (1819 — 1843), ein 
biederer, einfacher Mann in Handel und Wandel. Er baute 
anfangs der Zwanzigerjahre mit großen eigenen Opfern die schad¬ 
haft gewordenen Oekonomiegebäude um. In seinen Predigten 
mahnte er, selbst ein Muster von Einfachheit und Bedürfnis¬ 
losigkeit, oft eindringlich seine Zuhörer zur Einfachheit in Kleidung 
und Lebensweise und oft hörten seine Pfarrkinder von ihm auf 
der Kanzel den Spruch: 
Selbst gesponnen, selbst gemacht, 
Ist die schönste Kleiderpracht. 
Er selbst trug so alte, abgenützte und vielfach geflickte 
Kleider, daß ihn einmal der Graf Harrach lächelnd fragte, ob es 
denn einem Pfarrer von Hartkirchen keinen besseren Rock trage. 
Pfarrer Giester starb am 19. September 1843 an einem Schlaganfall. 
Ihm folgte als würdiger Nachfolger Pfarrer Josef Augustin 
(1844—1877), ein Mann von großer Herzensgüte, ein biederer, 
Steinrelief am Südportal der Kirche. 
Aufnahme von K. Markl.
	        
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