Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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bewohnbar wurde. Graf Alfred Harrach hat in pietätvoller Weise 
in den letzten Jahren Vorkehrungen treffen lassen, um dem gänz¬ 
lichen Verfall der Euine Einhalt zu tun. 
Einiges über Hartkirehen.1) 
Die Nachrichten über Hartkirehen in alter Zeit sind ziemlich 
spärlich. Pfarrer Ferdinand Pichler schreibt in der Chronik, daß 
bei der am 19. Mai 1626 durch die Bauern erfolgten Plünderung 
des Pfarrhofes (siehe: Geschichtliche Streifzüge, Seite 4CM viele 
Urkunden gänzlich vernichtet wurden. Pfarrer Wolfgang Giester 
(1819—1843) leitet den Namen Hartkirchen von dem altbayerischen 
Worte Hart, das ist Wald, ab2) und verweist darauf, daß in alten 
Zeiten der Wald zweifellos bis nahe an das Dorf heranreichte. 
Hartkirchen ist eine sehr alte Pfarre (die Kirche ist dem 
heiligen Stephan geweiht) und erscheint nachweislich als der erste 
Priester im Jahre 896 ein gewisser Neidhart. Vor ihm waren 
Klosterfrauen aus Niedermünster in Bayern im Besitze der pfarr¬ 
lichen Güter und präsentierten einen Vikar auf die Pfarre, bis 
König Arnulf dieses Verfahren änderte. Der Pfarrhof war damals 
in Pfaffing. Im Jahre 1225 erhielt das Chorherrenstift St. Nikola 
in Passau die Pfarre Hartkirchen von dem Passauer Bischof 
Gebhard IL 1338 findet sich als Pfarrer Heinrich Martin von 
Wending, 1340 Pfarrer Konrad, unter welchem Albert von Parzheim 
einen Jahrtag für sich und seine Familie stiftete. Im Jahre 1409 
wird Pfarrer Weinand genannt, welcher 1418 den Kauf des unter¬ 
tänigen Wimmergütchens in Pfaffing erwähnt. 1457 erscheint Georg 
Halder, wTelcher verschiedene Kauf- und Freibriefe, z. B. auf den 
Schusterfleck zu Hartkirchen, auf das Gut Langstätten, auf das 
Gütchen in Oberkinnparz, auf das Hochwimmergut in Hochenbach 
(Haibach) fertigen ließ. 1466 wird Paul Ströbl genannt, nachher 
Magister Heinrich von Werting, unter welchem die Herren von 
Planken ihre Stiftung machten und die Grafen von Schaunberg 
(1476) das Franziskanerkloster in Pupping errichteten. Im Jahre 
1492 findet sich Leonhard Fröschlmoser, unter welchem Frau 
Katharina Lederlein eine Stiftung machte. Er ist auch aus dem 
Kaufbriefe des Siegelgütchens zu Donauheim (Deinham) bekannt. 
Dieser Pfarrer erhielt auch im Jahre 1500 vom Papste Alexander 
ein Breve apostolicum, vermöge dessen allen und jedem, so reu¬ 
mütig beichten, kommunizieren und einen Beitrag zu den not¬ 
wendigen Geräten der Kirche machen wrürden, ein Ablaß zuteil werden 
sollte. Sebastian Hörting erscheint im Jahre 1508 als Pfarrer. Er 
ließ ein Denkmal setzen mit der Inschrift: „Im Jahre 1521 seynd 
hir in der Pfarr von dem Freitag von unser lieben Frauen 
Himmelfahrt bis auf den Sonntag nach dem neuen Jahr 1008 Per¬ 
sonen juns: und alt an der Plag der Pestillenz gestorben und hie 
und in Hachenpach (Haibach) begraben/- Unter dem Pfarrer 
*) Herr Pfarrer Matthäus Brandtner von Hartkirchen, gegenwärtig 
Dechant des Dekanates Eferding, war so liebenswürdig, mir Einsicht in die 
Pfarrchronik zu gewähren und sind obige Zeilen ein kurzer Auszug aus den 
ziemlich umfangreichen AuiVchreibungen. 
2) Siehe hierüber auch meine Darlegung auf Seite 7.
	        
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