Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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wesentlich durch die in den Kriegszeiten gesunkene Geldwährung. 
Der früher (Seite 99) genannte Graf Thomas Alois Kaimund von 
Harrach verbesserte das Einkommen des Benefiziums durch An¬ 
weisung eines Betrages von 50 fl., wofür in jeder Woche eine 
heilige Messe gelesen werden mußte. Der Markt Aschach wies dem 
Beneiiziaten eine Wohnung samt Garten (jetzt Pfarrhof Nr. 178) 
und einen Betrag von 100 fl. gegen die Verpflichtung einer (sechsten) 
heiligen Messe an. In der Pfarrchronik werden die Privatstiftungen 
aufgezählt, deren Zwecke und Bedeckungen durch Stiftsbriefe und 
andere Urkunden ausgewiesen werden. 
Die selbständige Pfarre Aschach wurde im Jahre 1784 unter 
Kaiser Josef II. errichtet.1) Früher war der Markt Aschach mit 
den Ortschaften Ruprechting und Sommerberg, wie eingangs er¬ 
wähnt, der Pfarre Hartkirchen zugeteilt. Das heutige Kaplanstöckel 
(Nr. 56) gehörte ebenfalls zur Pfarre Hartkirchen und wurde von 
der Gemeinde Aschach abgelöst. 
Die Pfarrkirche, obwohl räumlich beschränkt, zeigt im 
Innern eine würdige Ausstattung. Sie besitzt außer dem Hoch¬ 
altar zwei Seitenaltäre. Der rechte Seitenaltar trägt die Ueber- 
schrift: St. Confes. ora pro nobis, der linke, mit einer Marienstatue 
geziert, die Schrift: Kefugium peccatorum ora pro nobis. Die 
Kirche hat drei mit Glasmalereien versehene Fenster und weist 
auch die Decke verschiedene Malereien, darstellend biblische 
Szenen, auf. Zwei Säulen tragen die Emporekirche und das Musik¬ 
chor und zeigt die Brüstung die Bildnisse der zwölf Apostel. Im 
linksseitigen Oratorium befindet sich das schon früher (Seite 97) 
erwähnte Abelsche Bild: Die Geburt Christi. 
Eine marmorne Gedenktafel im Presbyterium zeigt die In¬ 
schrift : Dem christlichen Andenken des hochwürdigen Herrn 
Simon Reitinger, geistlichen Rates und Pfarrers zu Aschach, geb. 
zu Esternberg 1783, Priester 1806, gest. zu Aschach 15. Dez. 1869. 
Ihm, dem Muster ungeheuchelter Sittlichkeit, liebevollen Ernstes, 
festen Charakters und jeglicher Tugend, dem Vorbilde eines wahren 
uneigennützigen Seelenhirten, als welcher er in hiesiger Pfarre 
durch 50 Jahre segensreich wirkte, setzte dieses Denkmal die 
dankbare Pfarrgemeinde Aschach. 
Neben der oberen Kirchentür ist in die Wand ein Steinbild 
aus rotem Marmor, Christus am Oelberg darstellend, aus dem 
Jahre 1489 stammend, eingelassen. In der Kirche befinden sich noch 
einige Inschriften in Marmor aus dem 17. und 18. Jahrhundert. 
Der achteckige, mit einer Kuppel gekrönte Turm ist 36 Meter 
hoch und hat vier Glocken, welche aus den Jahren 1709, 1717, 
1719 und 1854 stammen. Die älteste Glocke ist ein Geschenk 
des Erzbischofs von Salzburg, Grafen Franz Anton von Harrach. 
Die Laurentius-Kapelle und der Friedhof. 
Nach Aufzeichnungen des Oberlehrers Josef Neußl. 
Diese Kapelle, auch Spitalkirche genannt, befindet sich am 
Ortsfriedhof. Sie dürfte schon vor der Ortskirche erbaut worden 
*) Der erste feierliche Pfarrgottesdienst wurde am 25. Juli 1784 (Jakobi- 
tag) von dem ersten Pfarrer Joh. Jak. Winter gehalten.
	        
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