Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Freynschlag, Mühle. ,Bei der freien Rodung* (oder bei der 
Rodung eines Freien). 
Friensdorf; 1378 Fuenstorf (wohl zu lesen Fruenstorf). Etwa 
zu mhd. vrum ,tüchtig* mit Wandel um>uom? Vgl. o. Frensdorf. 
Fünfling. Vgl. o. Fierling. 
Fürling, G. Erdmannsdorf; 1230 Vierlinge (DU. 101, 81); 
1356 Vierling (UB., VII, 460). Vgl. o. Firling. 
Fürling, G. Schönau i. M. Vgl. 0. 
Gaisbach, Ober- und Unter-, ma. ggvsbg; 1175 Geisbach (UB., 
II, 343) ; 1230 Gaizpach (DU. 94, 36). Zu mhd. geiz ,Gais, Ziege*. 
Gaisruck. Vgl. o. Gaisberg. 
Geist; 1455 2 guter genannt dacz dem Geist (LB. 333, 256). ,Zum 
Geiste*. 
Gal gen au. Orte wie ,Galgenberg, -hügel* bewahren die Er¬ 
innerung an alte Richtstätten. 
Gauschitzberg, ma. gauhdsbgvg; 1499 Gäuscholtsperg (AföG. 
104, 409); 1590 Gäusholtz-j Gaussnitzperg (431). Hackel (S. 35) hält 
den Namen ohne Kenntnis der urk. Formen für slaw. Die Endung 
-itz- ist aber, wie die Schreibungen erkennen lassen, erst durch die 
ma. Aussprache verursacht (s. BHfV. gf 105). Müller (1892, S. 172 f.) 
schwankt bei der Besprechung des Wortes ,Gausrabe* zwischen 
*göuwes rabe ,im Gau bekannter Rabe*, ,erzdiebischer Rabe* und 
*gouches rabe ,Kuckucksrabe* und neigt schließlich dem Fern, gouse, 
gause ,hohle Hand* zu. Vielleicht ist unserem ON. ein *göuwesholz 
,Gauwald* zu Grunde zu legen. 
Geierhammer.,Hammerschmiede (mhd. hamer,Hammerwerk*) 
eines Geier* (ein früher FN.), s. 
Geyerschlag. Der FN. Geyer ist schon 1221 (UB., II) be¬ 
legt ; doch bleibt auch der Tiername möglich. 
Glashütten. ,Bei der Glashütte*. Der Name leitet hinüber 
nach Südböhmen, wo schon früh eine lebhafte Glasindustrie be¬ 
standen hat und woran manche ON. erinnern. 
Gmeinerho f.Mhd. gemein, mehreren gehörig, gemeinschaftlich*. 
Götschka, ma. geUke\ 1293 predium quod Gozgor nuncupatur 
(UB., IV, 195); 1378 Gotzkur (SchU., III, 108); 1378 Götzchuer? 
Götzguer (113; 160); 1410 Götzko, Göschkö {203); 1445 Göczko (229). 
Ein schwer zu deutender Name, vermutlich slaw., etwa im ersten 
Teile eine Adjektivbildung zu tschech. kote, kocka ,Katze*, im 
zweiten Teile atschech. gora ,Berg* enthaltend? 
Goss enr eit; 1377 Gostasrewt (UB., IX, 221); 1418 Gossen- 
(-es)reut (AföG. 104, 617); 1455 Gosserewt (LB. 378, 376); 1590 
Gassenreit (AföG. 94, 287). Schiffmann (LE. 242) denkt an asl. 
gvozdz ,Wald*, was wegen der auf einen PN. deutenden Endungen 
-as; -esy -en nicht glaublich ist. Vermutlich wird ein slaw. PN. Gostb 
,Gast* mit Suffix vorliegen, das durch das deutsche Grundwort er¬ 
setzt worden ist, bzw. nur der Namengeber diesen Namen geführt 
haben. 
Graben. Vgl. Eselgraben im pB. Linz. 
Grafenschlag. Nach einem Grafen benannte Rodung.
	        
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