Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Windischhof. ,Windische Hofsiedlung4. 
Winkelgraben. ,Graben in einem Geländewinkel4. 
Winkl, O. Aist; 1230 Winchel (DU. 146, 58). 
Winkl, G. Rechberg, ma. witygl\ 1284 Winchel (UB., IV, 24). 
Vgl. o. 
Winten; 1378 Winden (SchU., III, 108). ,Bei den Winden1, 
Js, s. o. Winden. 
Wort. Mhd. wert ,Insel4. S. o. Werfenstein. 
Würzenberg, ma. wivdsnbgvg. Zu mhd. *würzm, Adj. zu wurz 
,Pflanze, Kraut, Wurzel4. 
Zainersdorf, ma. dsagnvsdovf; 1335 Zaeunestorf (SchU., III, 
39); 1410 Zeynaersdarff (209). Zu einem zu mhd. zün ,Zaun, Hecke4 
gebildeten mhd. *ziuncere ,Zäuner4. 
Zeitling, ma. tsalle1293 Ceidlorn (UB., IV, 199); 1376 
Zeidlarn (UB., IX, 26); 1451 Zeylarn (SchU., III, 339). Unechter ing- 
Name, zu mhd. ztdelcere ,Zeidler, Bienenzüchter4, vgl. Zeitlham im 
pB. Linz. 
Zirking, Nieder- u. Ober-, ma. dsivken\ 1172—1177 Hirtina 
(zu verbessern in Cirtina\ UB., II, 343 trad.); 1208 Cirtnaren (514); 
1230 Cirtenern (DU. 97, 51); 1297 Zi(e)rtnarn (UB., IV, 259); 1321 
Zyertnaren (UB., V, 280); 1325 Zierknaren (422); 1335 in inferiori 
(superiori) Cirtnarn (SchU., III, 42). Unechter ing-Name, ,bei den 
Leuten aus CirtinaL. Strnadt (AföG. 104, 501) stellt den Namen zum 
^ selben Stamme, der in Steierm. in Cirminah ,Rottenmann4 (Zahn 
396) vorliege. Dieses ist aber Lokativ zu asl. *forrmm ,rot4 = 927 
Botenmannun ,bei den roten Männern4 (ein alter Spottname). Schiff- 
j. mann (LE. 8) nimmt ganz willkürlich ein kelt. *Cir-dun- an. Zu 
Grunde liegt in Wirklichkeit eine Weiterbildung mit Suffix -ina zu 
asl. c'brtz ,Rodeland4 (slow, crt), vgl. zustimmend Steinhäuser, Teu- 
thonista 1, 189. Der in unserem ON. seit dem 14. Jh. vorliegende 
Übergang von tn- zu kn- hat in dem im Osten Ob.-Öst. vorkom¬ 
menden umgekehrten Wandel Im- zu dn- sein Analogon (ma. dlaos 
,Klaus4, ON., vgl. Haasbauer, Teuthonista 1, 106). Unser ON. ist 
ein schönes Beispiel für die Verwendung des Suffixes -ari zur Be¬ 
zeichnung der Bewohner von Örtlichkeiten (zu vergleichen ist in 
Ob.-Öst. Gampern, alt Campara, zuroman. campo ,Feld‘). Die Wieder¬ 
gabe des asl. c durch abair. 0 erklärt sich daraus, daß erst seit 
dem 13. Jh. der genauere Ersatzlaut tsch zur Verfügung stand. Grien- 
bergers Ableitung von mhd. zirkener ,Wächter4 (Idg. Forsch. 44, 
101) scheitert an den alten Belegen. 
Zottmann. Wohl elliptisch ,Hof des Zottmann4 (PN. Zotto 
% bei Forst. I, 1776; mhd. zotte ,was zotticht herabhängt4, zoten ,lang- 
i sam gehen4). Vgl. o. Holzmann. 
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