Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

II. Politischer Bezirk Perg. 
Gerichtsbezirke Grein, Mauthausen, Perg. 
Abwinden, ma. givin'n; 1208 Abwinden (UB., II, 514); 1270 
Achwinden (DU. 144, 331). ,Bei den Winden an der Ache, bei den 
Wasserslawen4 (vgl. dazu Perwend nördlich Wels, alt Percivinden 
,bei den Bergwinden4). Die schriftsprachliche Umdeutung liegt in 
der Ma. nicht vor. 
Achatzberg, ma. ghvtsbgvg; 1209 Alhartesberge (UB., II, 518); 
1360 Älhartzperg (UB., VII, 731); 1396 Achartsperg (AföG. 104, 
340). Z. PN. Älhart. 
Achleiten. ,Leite, Hang bei einem fließenden Wasser4, vgl. 
den gleichnamigen Ort im pB. Linz. 
Aich. Das ahd. eih hatte auch kollektive Bedeutung ,Eichen¬ 
wald4. 
Aist. Alt-, mit Ruine, in der Nähe der Aist gelegen, ma. 
ovst. Der Fluß: 853 Agasta (UB., II, 16); 985 Agesta (UB, I, 472 
trad.); 1125 Agast, Ag(g)ist (UB., II, 164); 1128^^(171); 1143 
Aist (210); 1150 Veltagst, Wald — (UB., I, 478); 1314 Aist (UB., 
V, 121). Weitere Belege des 12. Jh. bei Haupt, Des Minnesangs 
Frühling, S. 245 f. Der Name ist vermutlich keltisch, vgl. den PN. 
Agistilus bei Holder I, 59. Müllers Ableitung (1888, S. 75 f.; 209 
Anm.), bzw. volksetymologische Erklärung aus einer deutschen 
Wurzel ist abzuweisen. Die Namen der Ager und Eger sind fern¬ 
zuhalten, da ihnen ein kelt. Stamm *agir- ,schnell4 zu Grunde liegt, 
vgl. Verfasser, Namenforschung, S. 20. Auch Schiflmanns Zurück¬ 
führung, LE. 42, auf einen kelt.-röm. PN. verdient kein Zutrauen, 
da Flußnamen dieser alten Zeit im allgemeinen nicht von PN. ge¬ 
bildet sind, vielmehr einfache adjektivische Gebilde oder mit Suf¬ 
fixen erweiterte Stämme darstellen. Aisthofen, das Schiffmann für 
seine Ansicht ins Treffen führt, ist nach dem Flusse benannt, s. u. 
Aist, G. Au. Vgl. o. 
Aistbergtal. ,Tal bei einem Berge an der Aist4. 
Aisthofen, an der Aist gelegen; 985 curtis Agesta (UB., I, 
472); 1230 Aisthofen (DU. 2, 3); 1277 Agsthofen (UB., III, 470). 
,Bei den Höfen an der Aist4. S. dazu o. Aist. 
Aisting, ma. ovsdi%\ 1378 Aijstern (SchU., III, 159); 1410 
Aystaern (200); 1445 Aistam (234). Unechter ing-Name, ,bei den 
Leuten an der Aist4. 
Albern, ma. gewm\ 1410 Albarn (SchU., III, 209). Zu mhd. 
alber ,Pappel4, vgl. Weißenalbern bei Zwettl in Nied.-Öst., das 
im Stiftungenbuch von Zwettl (S. 715 a) zen wizen albern heißt. 
Allerheiligen, ma. gllvhaöliiy Ein elliptischer Name, etwa 
,bei der allen Heiligen geweihten Kapelle4, vgl. Allerheiligen in 
Steierm., 1362 Chapell ze Alienheiligen (Zahn 9).
	        
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