Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Rede sein. In Ob.-Öst. ist Grillparz Jungholz, in dem die Grillen 
zirpen4 mehrmals anzutreffen. Der FN. Grille liegt nicht vor, da er 
erst seit dem 14. Jh. auftritt: 1320 mit Wolfhartz insigel dez Grillen 
(UB., V, 269). Vgl. über den Namen der Grille in F1N. und ON. 
noch die zahlreichen Grillenberg, -point, -öde, -stein u. a., zu -parz 
die Zusammensetzungen Steinparz (s. u.), Hasen-, Vieh-, Maus-, 
Salhen-. Der Übergang ör zu dem ar der Schreibung erklärt sich 
daraus, daß das abair. 0 vor r schon seit ahd. Zeit offen ist und 
seit dem 14. Jh. mit ar>gr zusammenfällt. Zu unserem F1N. gehört 
auch der FN. Grillparzer, der also keineswegs, wie leider noch 
manchmal behauptet wird, von einem slaw. ON. stammt. 
Grub, G. Haibach; 1318 in der Grub (UB., V, 215). Mhd. 
gruobe ,Grube4. 
Grub, O. Hachlham. S. o. 
Grub, G. Heiligenberg; 1455 zu Grueb (LB. 235, 178). 
Grub, G. Michaelnbach; 1343 Grub (SchU., III, 388). 
Grub, Ober-, Unter-; 1371 zu obern, Nidern Grueb (AföG. 
99,237). 
Grüben. ,Bei den Gruben*. 
Gschnarret, ma. gSrigrvd. Kollektiv zu mhd. snary -rres 
,Schnattern, Schmettern4. 
Gschwendt, Ober- u. Unter-, G. Haibach, ma. g$w§nt\ 1340 
in der Swent (UB., VI, 316). Mhd. (ge)swende ,Rodung4. 
Gschwendt, O. Dorf. S. o. 
Gschwendt, G. St. Agatha. S. o. 
Gschwendt, Ober- u. Unter-, G. Waizenkirchen. S. o. 
Gstaltenhof. Zu mhd. gestalt ,Wohlgestalt, schön4. 
Gstocket, G. Alkoven, ma. gMgkvd. Mhd. (ge)stockach ,Rodung, 
bei der die Wurzelstöcke in der Erde bleiben4. 
Gstocket, G. Hinzenbach, ma. gMgkvd. S. o. 
Gstocket, G. Stroheim. S. o. 
Gstocket, G. Michaelnbach. S. o. 
Gstöttenau, an der Donau gelegen, ma. gHe'nag\ 1317 
Stetten ob Euerding (UB., V, 197). Mhd. gestete ,Gestade, Ufer4, ,Uferau4. 
Gugerling, ma. gugvli%. Vgl. Guglberg im pB. Linz. 
Haag. Mhd. hac ,Dorngesträuch, Einfriedigung4. 
Hachlham; 1403 u. 1410 Höchlhaimb, Hachelhaimb (Eng. 
Reg. 291). Zu mhd. hachel, hechel ,Hechel, Riffel zum Flachshecheln4, 
hier wohl nach den Bergwänden über dem Orte, die geriffelt aus- 
sehen. So erklären diesen ON. auch Miedel (Abair. Monatsschrift 
1914, S. 84) und Vollmann (S. 23), der die F1N. Gehachel, Ghachlet 
anführt. Schiffmann (LE. 82) denkt an den PN. Hähilo. 
Hacking, ma. hakir^\ 1250 Hekinge (UB., III, 165 cop.); 1250 
Haekking (166). Z. PN. Hacko, vgl. Hacking in Nied.-Öst., im Sal- 
buch von Klosterneuburg Hakkingin, Hekkingen. 
Hafeneck. Nicht zu ,Hafen4 = Landungsplatz, das mhd. 
habe lautet (im Nhd. Lehnwort aus dem Nd.), sondern zu mhd. 
haven ,Topf4. 
Hagberg; i37i Hayberch (AföG.99, 81). Zu mhd. heie ,Hegung4. 
Haid, G. Heiligenberg, ma. hgvd. ,Heide4. 
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