Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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12. Jh. wieder mögliche Vertretung des slaw. inlautenden. b durch 
das aus p rückgebildete bair. b (zu späterem w) auf. 
Treflingergut, O. Altlichtenberg; 1343 Trefnich superior 
(SchU., III, 294); 1354 Trefnik superior (411); 1523 Ober-Treffnickh, 
1560 Oberdrefnickli, 1666 Obertrefflinger; ebenda auch Trefnich inferior 
(Belege ab 1523 nach Stroh, S. 79). Vgl. o. Treffling. 
Türk stetten, ma. diokHin; 1180 Düringenst et en (UB., II, 368) ; 
1196 Durinstetin (479); 1285 Durchsteten (UB., IV, 34 cop.); 1354 
Durichsteten (SchU., III, 411). Z. PN. Düring, ,bei den Wohnungen 
der Duringe, Thüringer1. Über den Übergang von g zu k, kch vor 
stimmlosen Konsonanten, das sich hier im Silbenauslaut gehalten 
hat, s. BHfV. 9, 98. 
Tum b ach, ma. dumbo; 1499 Dumpach (AföG. 104, 370). Da 
Ableitung von mhd. turnb ,dumm, unbesonnen4 keinen rechten Sinn 
ergibt, etwa zu mhd. dünne ,dünnc? Vgl. Dimbach im pB. Perg. 
Üb er 1 and. Mhd. überlent ,lediges, nicht bestiftetes oder be¬ 
haustes Gut4, vgl. Überland im pB. Freistadt. 
Urfahr; 1260 Vrvar (UB., I, 503 trad.); 1291 am Vrvar (UB., 
IV, 155). Mhd. urvar ,Ausfahrplatz4, vgl. das bei Hasenufer, pB. 
Linz, Gesagte. Zur Bedeutung ist 1139 apud transitum Marchwardi 
(AföG. 9, 264) für sonstiges Marchwartes urvar heranzuziehen. 
Urfahrwänd. ,Wände bei Urfahr4. 
Veitsdorf, ma. fa§d§dgvf\ 1446 Veitsdorf (AföG. 104, 358); 
1499 Veytzdorf (366). St. Veit ist ein in den österr. Donau- und 
Alpenländern häufiger Schutzpatron und ON. (vgl. Lessiak, Die 
kämt. Stationsnamen, S. 82). Bei unserem ON. könnte freilich auch 
der PN. Veit (<lat. Vitus) vorliegen. 
Vierhöf; 1323 gut datz den hoven (UB., V, 369). ,Bei den 
(4) Höfen4. 
Vogging; 1378 Vocliing (SchU., III, 118). Z. PN. Vokcho. 
Wahlmühle, ma. woemü. Mhd. walkmüle ,Walkmühle, (mbair. 
ist walch- anzusetzen, dessen -ch- angeglichen werden kann, vgl. 
Pührach aus abair. Pirichahi). 
Waldhäuseln. Ein junger Name. 
Wal ding, ma. woedVm\ 1317 W'alting (UB., V, 177). Z. 
PN. Walto. 
Waldschlag, Ober- u. Unter-; 1456 Walichslag (LB. 354, 
357). Z. PN. Walch, jetzt unter dem Einfluß der Ma. (wgUlgg) volks¬ 
etymologisch umgestaltet (jede Rodung ist im Walde). 
Wallsee, Ober-, mit Ruine, ma. wgese. Ein Kolonisations¬ 
name, nach dem hier ansässigen, aus Schwaben stammenden Ge- 
schlechte der Waldseer genannt. 
Waxenberg, mit Ruine Alt-Waxenberg, ma. umksmhgog; 
1160 Wassenberc (UB., I, 120 trad.); 1200 Wessenberg (UB., I, 478 
trad.); 1241 Waessenberch (UB., III, 100); 1300 Waechsenberch (UB., 
IV, 332 God. 15. Jh.); 1338 Waechsenberg (UB., VI, 281); 1336 
Wezzenwerch (194); 1363 Wessenwerch (UB., VIII, 120). Zum mhd. 
was ,schneidend, scharf4, am spitzigen Berge4, vgl. die vielen Spitz- 
und Scharfenberge. Das Nebeneinander von mhd. was und wahs ist 
nicht nur in diesem Bergnamen, sondern auch in dem zu Grunde
	        
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