Hausen tue Herstellung eines schwarz gebeizten
Orgelkastenv, um dessen Einrichtung sich der Münchner
HofmusikuS und Orgelmacher Veit Weinberger
und der Orgelmacher zu Passau (Jakob Putz?)
bewarben. Wegen der Herstellung deö Orgelgehäuses
war auf Grund deö Konsenses der Regierung in
Burghausen bereits mit den Schardinger Meistern,
dem Schreiner Johann Chrisostomuö Fink und
Maler Hanö Bernhard H a a 6 gedingt worden, da
hob der Geistl. Rat auf Grund eines Gutachtens
des Passauer Salzbeamten plötzlich anfangs 1677
die Regierungsbewilligung wieder auf. 1678 wurde
aber dann doch von Hans Bernhard Haas das
„sonst der Altar schon recht und in schöner Pro
portion sei. wenn nur die Bildhauerarbeit sauberer
wäre und korrespondierte." Er berichtete am 17. Jänner
1677 noch weiter a» den Geistlichen Rat. daß seit
seiner letzten Visitation eine neue Kanzel von schwarz
gebeizter Arbeit und Vergoldung, den: Choraltar
gleich, verfertigt wurde, welche dem Vernehmen nach
6-700 fl gekostet habe. Er bemängelte an der
Kanzel, daß der Deckel 31t groß sei und die Kanzel
erdrücke. Die Statuen seien „von schlechter Arbeit,
rnn was die Hauptbilder an dein Choraltar zu
schmal, seien die an der Kanzel desto dicker und
feister, die neuen Seitenaltäre seien gerade beim
Orgelgehäuse gebeizt und vergoldet. Am 7. Jänner
1677 konnte der Landrichter an den Geistl. Rat be
richten, daß der „kurfürstliche Mautner zu Schär
ding Johann Jakob von Mayrau und dessen Ehe
frau beide Seitenaltäre auf ihre eigenen Unkosten
errichten lassen und daß an denselben der meiste Teil
schon verfertigt sei." Anfangs Jänner 1677 nahn:
der kurfürstliche Rat und Salzbeamte zu Pastau.
Prandt, in Begleitung des „aus Tegernsee gebür
tigen" Passauer Tischlers Paul Deniffl eine zweite
Visitation vor. Cr klagte wieder über die schlechte
Qualität der Hochaltarbilder, er bemängelte auch
daß „das obere Corpus des Altars der Visier nicht
gleich sei," gab aber doch cum Zr-mc, salis zu, daß
Fasten". Aus dem Bericht Brandts kann geschloffen
werden, daß die Kanzel ebenfalls wie der Choraltar
eine Arbeit deö Schreiners Fink und deö Bild
hauers K l a i n ist. wofür auch die Wahrscheinlichkeit
bei den Seitenaltären spricht. Nach dein Bericht
zu schließen, waren die Verkleidung der unteren West-
empore und daö schöne Altargitter damals noch
nicht ausgeführt. (Bild 111/20).
Jin Jahr 1679 schritt man an die Ausgestaltung
deö Badeö; iii diesem Jahr wurde das „von den
Schärdinger Handwerksleuten verfaßte Modell
zum neuen Badhauö nach München gesendet und
wohl im folgenden Jahr der Bau durchgeführt, denn
der Rauchfang des noch stehenden Gebäiides trägt