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111|14. Schärdinger StadtplaH mit Blick auf die Stadtpfarrkirche
erster Linie die technische Solidität bei der Vollendung
des Schärdinger Kirchenbaus setzen und wohl manche
kleine Idee, die sich auö dem Bau schwer heraus
schälen läßt. Jedenfalls währte der Bau mit der
Innenausstattung unter der Gunetsrhainer-Fischer-
schen Leitung noch bis nach 4727. Der Kurfürst
unterstützte den Bau, indem er die reichen Kirchen
anleihegelder bewilligte und gestattete, daß von dem
abgebrochenen Schloßturm das Steinwerk zum Kirchen
bau genommen werden dürfe. (Bild 111/15)
In den Jahren 4722/24 war Schärdings Bürger
meister Johann Paul Bischer Baudirektor. Er ließ ex
voto auf eigene Kosten den Kreuzaltar von Stukkatur
aufrichten und zwar ober dem Hauptblatt mit dem
gekreuzigten Heiland und Jesum blutschwitzend am
Oelberg, als Statuen zu beiden Seiten Jesus mit
Krone und Purpurmantel und Jesus in der Geiße
lung und unter dem Bilde von Stukkatur die
schmerzhafte Mutter Gottes, sitzend, mit einer feuer
vergoldeten, mit Edelsteinen besetzten Krone und
dann statt eines Antipendiums, in Glas und Rahmen
gefaßt, die Begräbnis Christi^). Dem Beispiele des
rv) Lamprecht a. a. o. 2. Bd. S. 75.
Bürgermeisters folgten die Bürger der Stadt. In
den Jahren 4724 — 4727 erfolgten die zahlreichen
Altarstiftungen, von denen Lamprecht berichtet. 4724
ließ der Schärdinger Handelsherr Andreas von
Schacky den Dreifaltigkeitsaltar errichten, der viel
beschäftigte Bruck- und Iimmermeifter Andreas
Höretsberger, wohl zweifellos auch der Meister deö
Dachstuhls und der Turmkuppel des neuen Kirchen-
bauö, stiftete zur Aufrichtung des Frauenaltars der
Rosenkranzbruderschast 4000 fl und gab der Skapu-
lierbruderschaft, die den Skapulieraltar errichtete,
200 fl, schließlich errichtete er laut Inschrift 4727
zusammen mit dem Bruckmeifter Johann Hauer
den Josefsaltar, dessen Bild Joh. Adam M ü l l e r
malte. Den St. Anna-Altar, dessen Gemälde eben
falls Joh. Adam Müller 1726 schuf, stifteten die
Frauen der Stadt. Zur Fassung des angeblich neu
erbauten Hochaltars, der „aus Holz, in großartigen
Formen, mit reichvergoldetem Schnitzwerk aufgerichtet
war und das Altarblatt des hl. Ritters Georg, wie
er zu Pferde sitzend, den Lindwurm erlegt", enthielt,
spendete, wie die Notelbücher der Stadt aus den
Jahren 1728 und 1739 berichten, Franz Keckh, der