Volltext: Schärding [5]

k SCHERDING 
zunächst des St. Annaaltars eine den hl. Aposteln 
Simon und Juda geweihte Kapelle. Ungefähr um 
dieselbe Zeit erbaute Hans Raspe, der 1460 und 
1462 als Pfleger ain Bruckturm zu Schärding ge 
nannt wird, eine dein hl. Nikolaus geweihte Kapelle. 
1491 baute Ulrich Geltinger von Althausen, Maut 
ner zu Schärding, auf dem Friedhof die Christoph- 
Kapelle vom Grunde aus ctuf und in die Zeit von 
1453 —1491 fallen so zahlreiche Benefiziumsstiftungen 
der Zünfte, der Schärdinger Bürger und Notabeln, 
daß die Vermutung naheliegt, daß etwa damals die 
alte Kirche um einen Kapellenkranz erweitert wurde 
und ein neues Presbyterium erhielt, das im Mauer- 
Rumpler (1501 — 1513) bezeichnet die Georgskirche 
als „non actinoUum iistucmndam" d. h. hübsch. 
Die Schmuckfreude der Periode der katholischen 
Gegenreformation brachte auch für die St. GeorgS- 
kirche wieder neue künstlerische Bereicherung. Die 
Notelbücher der Stadt aus den Jahren 1622 — 1624 
berichten, daß von den Schärdinger Bürgersleuten 
zu Putz und Iierung des Hochaltars verschiedene 
Legate und Schenkungen gemacht worden seien; um 
das Jahr 1660 erhielt der Turm, der Zeit geinäß, 
an Stelle seines schmucklosen gotischen Satteldaches 
einen 3V 2 Klafter hohen Oktogonaufsatz mit einer 
mit Weißblech gedeckten Barockkuppelb). Um das 
11112, Schärding nach dem (Gemälde Hans Donnauers aus(l588 in der Münchener Residenz 
kern heute noch erhalten ist und in seiner das Lang 
haus überragenden schlanken Höhe sich in den alten 
Ansichten deutlich als späterer Bauteil dokumentiert. 
Ist diese Annahme richtig, so wären in den 1459 
genannten Schärdinger Meistern Georg Leitn er und 
Bartlme Martin, insbesondere in Erstgenanntem, 
der im Stiftbrief der Steinmetzenbruderschaft von 
Burghausen „Stadtmaurermeister zu Schärding" 
genannt wird, die Meister des Chorbaus zu vermuten 
(Abb. 111/13 u. 111/14) 2 ). Der Vornbacher Abt Angelus 
2 ) W. M. Schund „Die Burghauser Steinmehhütte und 
Bruderschaft von 1459" in Monatsschrift für die ostbair. 
Grenzmarken X'8 S> 142|146; sowie Lamprecht a. a. o. 11. 
S. 55 ff. 
Jahr 1685 erhielt die Schärdinger Stadtpfarrkirche 
einen besonders prächtigen Choraltar, denn am 
2. April 1686 verwilligte der Geiftl. Rat in München 
„dem Bürgermeister und Rat der kurfürstlichen Stadt 
Schärding von den Gotteshäusern des Landgerichtes 
Schärding ein unverzinsliches Darlehen von 1400 fl 
zur Vollführung und Fertigmachung deö bei St. Georg 
Gottshaus und Stadtpsarrkirchen angefangenen Chop- 
altarö."^) Aus der relativ bedeutenden Höhe der 
für die „Vollendung" bewilligten Darlehenssumme 
3 ) Siehe Lamprecht a. a. o. 2. Aufl. Bd. 2 S. 51 und 73. 
4 ) A. L. Rep. XLV, Fase. 422, Saal 10 Schärdinger Kirchen 
rechnungen ex ,1689.
	        
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