Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

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Nr. 360 
Der Geschäftsträger in Athen an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 221 Athen, den 29. Juli 19141 2 
Streng vertraulich! 
Minister Streit hat anscheinend aus französischer Quelle stammende 
Nachrichten, daß Österreich in Unterhandlungen mit Bulgarien und 
der Türkei stehe3. Er zweifelt jedoch an der Richtigkeit derselben, 
da dies der deutschen Politik entgegengesetzt wäre, und da Österreich 
erst vorgestern Griechenland eine Sympathieerklärung abgegeben habe,> 
Basse witz 
1 Nach der Entzifferung. 
2 Aufgegeben in Athen 230 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt 640 
nachm. Eingangsvermerk: 29. Juli nachm. Der erste Satz des Telegramms 
von Jagow »geheim« dem Botschafter in Konstantinopel mitgeteilt, 30. Juli, 
955 vorm, zum Haupttelegraphenamt. 
3 Siehe Nr. 512. 
Nr. 361 
Der Reichskanzler an den Botschafter in Wien1 
Telegramm 181 Berlin, den 29. Juli 19142 
Fürst Lichnowsky telegraphiert: 
»Die Mitglieder unberechtigt sein«3. 
Diese Äußerungen der österreichischen Diplomaten müssen als 
Reflexe neuerer Wünsche und Aspirationen erscheinen. Ich betrachte 
die Haltung der dortigen Regierung und ihr ungleichartiges Vor¬ 
gehen bei den verschiedenen Regierungen mit wachsendem Befremden. 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von Bergens Hand mit Änderungen von 
der Hand Stumms und Jagows. Siehe Nr. 340. 
2 8° nachm, zum Haupttelegraphenamt gegeben. 
3 Hier ist Lichnowskys Telegramm vom 28. Juli (Nr. 301) mit kleinen 
Änderungen und unter Fortlassung der Sätze »Als die Nachricht 
niedergeschmettert« und »daß es sich nicht bloß Beziehungen 
beruht« eingefügt.
	        
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