Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

Nr. 337 
Der Militärbevollmächtigte am russischen Hofe an das 
Auswärtige Amt1 
St. Petersburg, den 28. Juli I9i41 2 
Für S. M. 
Fürst Trubetzkoi aus der Umgebung 
des Kaisers äußerte sich heute zu mir wie 
folgt: Nachdem nunmehr die Antwort 
Serbiens veröffentlicht ist, muß man den 
guten Willen Serbiens anerkennen, den 
Wünschen Österreichs voll und ganz nach¬ 
zukommen, sonst hätte Serbien nicht in 
so freundnachbarlichem Ton die unerhört 
scharfe Note Österreichs beantwortet, 
sondern sie einfach 3 * Die 
beiden strittigen Punkte konnte Serbien 
kann sich Öster- nicht einfach annehmen ohne Gefahr 
reich nicht darauf einer Revolution und will sie einem 
emlassen Schiedsspruch4 unterbreiten. Dies ist 
durchaus loyal, und Österreich würde 
das ist die Sorge, eine schwere Verantwortung auf sich 
die mich erfüllte nehmen, durch eine Nichtanerkennung 
nach Durchlesung dieser Haltung Serbiens einen euro- 
der Serbischen Ant- pichen Konflikt heraufzubeschwören. 
Als ich erwiderte, die Verantwortung 
fiele auf Rußland6, welches doch außer- richtig 
halb des Konfliktes stände, sagte Fürst 
Trubetzkoi: Wir lieben die Serben gar 
Königs-u.Fürsten- nicht, aber sie sind unsere slawischen6 
mörder! Stammesgenossen und wir können unsere 
1 Nach dem für den Kaiser hergestellten und von ihm am 29. Juli an das 
Auswärtige Amt zurückgesandten Exemplar der Entzifferung. 
2 Aufgegeben Petersburg 28. Juli, angekommen im Auswärtigen Amt 29. Juli 
342 vorm. 
3 Zifferngruppe unverständlich. 
4 Dazu am Rand Fragezeichen und Ausrufungszeichen des Kaisers. 
6 »richtig« steht im Original am rechten Rand. 
* »slawischen« dreimal vom Kaiser unterstrichen. 
Telegramm 174 
das war 
erwarten
	        
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