Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Auffassung gefunden; er schien auch bereit zu sein, falls wir es 
wünschten, in irgendeiner Form auf die Haltung Rußlands einzu¬ 
wirken. Auch sei er bestrebt gewesen, für den Fall, daß das Wiener 
Kabinett sich genötigt sehe, infolge des Sarajevoer Mordes eine 
schärfere Haltung gegen Serbien einzunehmen, die russische Regierung 
bereits jetzt für eine ruhige Auffassung und versöhnliche Haltung 
gegen Österreich zu gewinnen. Sehr viel würde freilich, so meinte 
Sir Edward, von der Art der etwa gedachten Maßnahmen abhängen, 
und ob dieselben nicht das slawische Gefühl in einer Weise erregten, 
die es Herrn Sasonow unmöglich machen würde, dabei passiv zu 
bleiben. 
Im allgemeinen war der Minister in durchaus zuversichtlicher 
Stimmung und erklärte in heiterem Tone, keinen Grund zu haben 
zu einer pessimistischen Auffassung der Lage. 
Lichno wsky 
Nr. 30 a 
Der Gesandte im kaiserlichen Gefolge an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 103 Bergen, den n. Juli 19141 2 
Bei Vorlage des vom Auswärtigen Amt redigierten üblichen 
Glückwunschtelegrammentwurfs für morgigen Geburtstag des Königs 
von Serbien haben S. M. mir befohlen, bei Ew. Exz. anzufragen, ob 
ein solches Telegramm im gegenwärtigen Augenblick notwendig und 
unbedenklich erscheine3. 
Wedel 
1 Nach der Entzifferung. 
2 Aufgegeben in Bergen, 11. Juli 1230 nachm., angekommen im Auswärtigen 
Amt 210 nachm. Eingangsvermerk: 11. Juli nachm. 
3 Siehe Nr. 32 a. 
Nr. 31 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in 
Wien1 
Telegramm 117 Berlin, den 11. Juli 19142 3 
Zur Formulierung der Forderungen an Serbien können wir 
keine Stellung nehmen, da dies Österreichs Sache ist. Uns erscheint 
1 Nach dem Konzept von Jagows Hand. 
2 Zum Haupttelegraphenamt 240 nachm. 
3 Siehe Nr. 29.
	        
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