Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

Nr. x 
Der Botschafter in Petersburg an den Reichskanzler1 
St. Petersburg, den 13. Juni 19142 
Ew. Exz. beehre ich mich anbei die Übersetzung 
eines soeben in der »Birschewija Wjedomosti« er¬ 
schienenen bemerkenswerten Artikels zu überreichen, 
der, wie ich höre, vom hiesigen Kriegsministerium 
her rührt und den deutlichen Zweck verfolgt, auf 
Frankreich einen Druck im Sinne der Einführung 
gegen uns! der dreijährigen Dienstzeit auszuüben. 
Der Artikel führt unter der Überschrift »Ru߬ 
land ist bereit, Frankreich muß es auch sein« aus, 
Rußland, welches eben erst zur Verstärkung seiner 
Wehrkraft Anstrengungen gemacht habe, wie sie 
noch nie von einem Staate gemacht wurden, sei 
berechtigt, von Frankreich zu erwarten, daß dieses 
ebenfalls seine Armee verstärke, was nur durch 
Einführung der dreijährigen Dienstzeit möglich sei. 
F. Pourtales 
Die Mahnung des Verbündeten 
Telegr. unseres Korrespondenten v. A. 
Petersburg, 13. Juni 
Das ver¬ 
langt eine 
klare 
bündige Amt 
wort durch 
die That! 
Der schon erwähnte Artikel der Bir¬ 
schewija Wjedomosti, der die Überschrift 
trägt: »Rußland ist fertig, Frankreich 
1 Vom Kaiser am 15. Juni zurückgegeben. 
1 Nach der Ausfertigung. 
2 Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 15. Juni vorm. Bericht lag dem 
Kaiser vor, von ihm am 15. Juni zurückgegeben. Gemäß kaiserlicher 
Randverfügung vom Chef des Militärkabinetts am 17. Juni an den General¬ 
stab, von diesem am 25. Juni dem Kriegsministerium mitgeteilt. Die 
Beilage des Berichts wurde dem Kaiser durch das Telegramm des Lokal- 
Anzeigers bekannt, siehe Nr. 2. 
Nr. 2 
Bericht des Berliner Lokal-Anzeigers vom 14. Juni über 
einen Artikel der Birschewija Wjedomosti1
	        
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