Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Nr. 208 
Der rumänische Gesandte in Berlin an das Auswärtige Amt1 
Geheim! Berlin, den 13./26. Juli 19142 
Die k. rumänische Regierung, welche durch die sich 
überstürzenden Ereignisse in die Lage kommen kann, ihre Bünd¬ 
nispflichten zu erfüllen, legt den größten Wert darauf, im engsten 
Einvernehmen mit dem Deutschen Reich rechtzeitig derart unter¬ 
richtet zu werden, daß sie ihrerseits die notwendigen politischen 
und militärischen Maßnahmen treffen, insbesondere die öffentliche 
Meinung des Landes auf die eventuell zu fassenden Entschlüsse 
von größter Tragweite für Rumänien vorbereiten kann. 
In diesem Sinne hat sowohl S. M. der König, als auch der 
Ministerpräsident Bratianü den Unterzeichneten instruiert, wenn 
es auch bei seiner Abreise von Rumänien noch nicht ersichtlich 
war, daß wir so nahe vor dieser Entscheidung standen. 
A. B e 1 d i m a n 
1 Nach der Ausfertigung. 
2 Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 26. Juli nachm. Die Mitteilung 
muß jedoch vor Absendung von Nr. 193 erfolgt sein. Siehe auch 
Nr. 209 und 210. 
Nr. 209 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an die Botschafter 
in Wien und Rom1 
Geheim! Berlin, den 26. Juli 19142 8 
Der rumänische Gesandte, der soeben aus Heimaturlaub zu¬ 
rückgekehrt ist und vor wenig Tagen König Carol gesehen hatte, 
sagte mir im Aufträge des letzteren, er werde seine Politik dem 
Dreibund gegenüber nicht ändern. Allerdings hatte Herr Beldiman 
seinen Souverän noch vor der österreichischen Demarche in Bel¬ 
grad gesprochen, und König Carol hatte ihm gesagt, er bäte, vor 
Eintritt einer kritischen Lage rechtzeitig informiert zu werden, 
damit Er Sich darauf einrichten könne. Herr Beldiman ist aber 
der Ansicht, daß Rumänien, im Falle einer Konflagration, zweifel¬ 
los seinen Vertragsverpflichtungen nachkommen würde. 
1 Nach dem Konzept von Jagows Hand. 
2 Abgegangen am 26. Juli. 
3 Siehe Nr. 193, 208, 210.
	        
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