Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Blech! 
in maßlosen Anklagen gegen Österreich-Ungarn er¬ 
geht, erklärte auf das bestimmteste, Rußland könne 
unmöglich zulassen, daß österreichisch-serbische 
Differenz zwischen beiden Beteiligten allein ausge¬ 
tragen werde. Die Verpflichtungen, die Serbien 
nach der bosnischen Krisis übernommen habe und 
aut welche österreichische Note anspielt, seien Europa 
gegenüber übernommen worden, folglich sei die An¬ 
gelegenheit eine europäische, und es sei an Europa, 
pu untersuchen4, ob Serbien diesen Verpflichtungen 
nachgekommen sei. Er beantragt daher, daß das 
Das ist Ansichts¬ 
sache ! 
Dossier über die Untersuchung den Kabinetten der 
sechs Mächte vorgelegt werde5. Österreich könne 
nicht in eigener Sache Richter und Ankläger sein. 
Sasonow erklärte, die von Österreich-Ungarn in 
der Note behaupteten Tatsachen könne er in keiner 
Weise als bewiesen ansehen, die enquete flößt ihm 
vielmehr das größste [Mißtrauen]6 ein. Er fuhr 
fort, in der rein rechtlichen Frage könne Serbien, 
nicht pi trennen 
falls die behaupteten Tatsachen erwiesen seien, 
Österreich Satisfaktion geben, in den Forderungen 
richtig 
panslavis tischen 
politischer Art dagegen nicht. Ich weise darauf 
hin, daß es unmöglich sei, die rechtliche von der 
politischen Seite des Falles zu trennen, da das 
Attentat mit der großserbischen Propaganda unzer¬ 
trennlich verbunden sei. 
gani bestimmt 
nicht! 
Ich versprach, seine Auffassung meiner Re¬ 
gierung zu übermitteln, glaubte aber nicht, daß wir 
unserem Verbündeten zumuten würden, das Resultat 
der von ihm geführten Untersuchung noch einem 
europäischen Areopag vor pule gen. Österreich werde 
sich gegen diese Zumutung ebenso wehren, wie 
jede Großmacht es ablehnen müsse, sich einem 
bravo! 
gut gesagt 
Schiedsgericht zu unterwerfen, wo ihre vitalen Inter¬ 
essen in Frage ständen. 
Mein Hinweis auf das monarchische Prinzip 
machte auf den Minister wenig Eindruck. Rußland 
Seit seiner Ver~ wisse, was es dem monarchischen Prinzip schuldet, 
brüderung mit der um das es sich hier eben gar nicht handle. Ich habe 
fran^ös. Sopalre- Sasonow sehr ernst, aber unter Vermeidung alles, 
vublik nicht mehr! was a}s Drohung scheinen könnte, gebeten, sich von 
seinem Haß gegen Österreich nicht hinreißen zu 
4 Jagow stilisiert im Telegramm an den Kaiser: »und Europa habe zu 
untersuchen«'; Kaiser unterstreicht die vier letzten Worte, 
8 Am Rand Rufzeichen des Kaisers. 
6 Zifferngruppe fehlt, Wort von Jagow ergänzt. 
6
	        
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