Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 7 Fiuggi, den 15. Juli 19141 2 
Marquis di San Giuliano befürchtet, daß Österreich bei Kon¬ 
flikt mit Serbien territorialen Erwerb plane, den Italien nicht dulden 
könne. Habe erwidert, daß ich glaube, Österreich wolle einfach 
fortgesetzte Bedrohung durch großserbische Propaganda hindern. 
Minister erklärt, solche Verhinderung durch Gewalt sei unmöglich. 
Propaganda würde sich einfach in geheime verwandeln. Es sei 
dringend zu wünschen, daß Österreich sich mäßige. 
Flotow 
1 Nach der Entzifferung. 
3 Aufgegeben in Fiuggi 15. Juli 940 nachm., angekommen im Auswärtigen 
Amt 16. Juli 127 vorm. Eingangsvermerk: 16. Juli vorm. Am 16. Juli 
nachm, von Jagow telegraphisch der Botschaft in Wien mitgeteilt. 
Nr. 52 
Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 133 London, den 15. Juli 19142 * 
Geheim! 
Ich habe bereits versucht, sowohl durch wiederholte Besprechungen 
mit Sir E. Grey, über die ich berichtet, als auch durch vorsichtige 
Fühlungnahme mit der hiesigen Presse für eine günstige Beurtei¬ 
lung etwaiger sich als notwendig erweisender ernsterer Maßnahmen 
Österreichs gegen Serbien vorzuarbeiten. Sir E. Grey sagte, alles käme 
darauf an, welcher Art etwaige Eingriffe sein würden, keinenfalls 
dürfe eine Schmälerung des serbischen Gebiets in Frage kommen. 
Er hat auch, wie berichtet, sich daraufhin bemüht, in Petersburg 
zugunsten der österreichischen Ansprüche zu wirken. Sollte aber 
in Rußland infolge militärischer Maßnahmen Österreichs eine gewaltig 
erregte Bewegung entstehen, so würde er gar nicht in der Lage sein, 
die russische Politik in der Hand zu behalten und wird schon mit 
Rücksicht auf die Mißstimmung, die gegen England augenblicklich 
1 Nach der Entzifferung. 
5 Aufgegeben in London 15. Juli 920 nachm., angekommen im Auswärtigen 
Amt 16» Juli i55 vorm. Eingangsvermerk: 16. Juli vorm. 
3 Siehe Nr. 48.
	        
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