Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

Vorbemerkungen 
1. Allgemeines 
Im November 1918 erhielt Karl Kautsky von der Volksregierung 
den Auftrag, die auf die Vorgeschichte des Weltkrieges bezüglichen 
Akten des Auswärtigen Amtes zu sammeln und herauszugeben. Die 
Sammlung und Ordnung des Materials wurde von Karl Kautsky mit 
Unterstützung von Dr. Gustav Meyer Anfang Mai 1919 abgeschlossen. 
Von den anderen Hilfskräften, hatte einen ganz hervorragenden An¬ 
teil an der Arbeit der vom Direktorium der Staatsarchive dem 
Auswärtigen Amt auf dessen Ersuchen zur Verfügung gestellte 
Archivar beim Geheimen Staatsarchiv Dr. Hermann Meyer, dessen 
fachmännische Spuren der Leser überall wahrnehmen wird. Von 
Februar bis Mai arbeiteten noch mit Dr. Richard Wolff und 
Frl. Nora Stiebei, cand. hist. 
Die zeitweise hinausgeschobene Publikation der Akten wurde 
später vom Gesamtministerium dem General Grafen Max Montgelas 
und Professor Dr. Walter Schücking übertragen und Anfang 
September ds. Js. in Angriff genommen. Die Arbeitsteilung zwischen 
beiden war ursprünglich so gedacht, daß Professor Schücking die 
Urkunden vom Morde von Sarajevo bis zur russischen Ge- 
samtmobilmachung, Graf Montgelas die Schriftstücke von diesem 
Ereignisse bis zur Kriegserklärung Englands durcharbeiten sollte. 
Wenn auch in der Hauptsache so verfahren wurde, so stellte sich 
doch heraus, daß aus inneren und äußeren Gründen eine getrennte 
Publikation nach verschiedenen Zeiträumen untunlich war. Denn 
die diplomatischen Verhandlungen dauern noch über den Zeitpunkt 
der allgemeinen russischen Mobilmachung fort, auch hätte bei einer 
Teilung der Publikation manches Beiwerk doppelt gemacht werden 
müssen. Die beiden Herausgeber haben sich deshalb geeinigt, nach 
einheitlichen Grundsätzen die Arbeit zusammen zu veröffentlichen. 
Niemand wird leugnen, daß die politischen Ereignisse der letzten 
Wochen vor Kriegsausbruch in engem historischen Zusammenhänge 
mit der gesamten politischen Weltlage stehen. Infolgedessen wurde 
vom Kabinett Auftrag gegeben, auch die Urkunden zu sammeln, die 
zum Studium der entfernteren Vorgeschichte des Weltkrieges 
erforderlich sind. Die Unterzeichneten konnten es aber nicht für
	        
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