Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Siebenter Band (Siebenter Band / 1842)

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Gras, Gehekmschreibers der Königin, Louise, ge- 
borncn Marillac, welche schon seit 1629 die Ober 
aufsicht und Leitung jener Vereine führte, in ihrem 
Hause zu Paris eigens sür diesen Zweck gebildet wur 
den. Diese Mädchen nannte man barmherzige Schwe 
stern, Mägde der armen Kranken, und vön ihrer grauen 
Kleidung, auch graue Schwestern. Da wegen ihrer 
vortrefflichen Dienste das Verlangen nach ihnen in 
Paris seht groß wurde, vermehrte sich ihre Anzahl 
in kurzem ungemein. Unter Vinzenz Leitung über 
nahmen sie nun auch die Erziehung von Findlingen, 
den Unterricht armer junger Mädchen, die Obsorge 
über die kranken Galeerensklaven und über verschie 
dene Zufluchtsstätten des Unglückes und der Armuth. 
Vinzenz gab ihnen auch, jedoch nur in mündlicher 
Anleitung, eine eigene Regel, welche in der Folge schrift 
lich aufgesetzt wurde. Diese Regel verbindet sie zur sorg 
fältigsten Pflege eigener, ächt Christlicher Gesinnung, 
die sich hauptsächlich durch Nachahmung des Heilan 
des in geistlicher und leiblicher Wohlthätigkeit gegen 
den Nächsten äußern soll. Ganz vorzüglich empfiehlt 
sie ihnen die Sittsamkeit, die ihnen wegen ihres Be 
rufes , auch in fremden Häusern Kranke, selbst 
Mannspersonen, zu pflegen, höchst nothwendig ist. 
Sie legen nur einfache Gelübde ab, und zwar, nach 
dem sie mehre Monathe als Kandidatinen in der 
Anstalt zugebracht und ein zweijähriges Noviziat 
überstanden haben, weder auf lebenslang noch auf 
eine bestimmte Zeit; erneuern aber dieselben jähr 
lich, wofern sie den Orden nicht verlassen wollen. 
Esch. i». Christenth. 7. S56. 16
	        
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