Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Siebenter Band (Siebenter Band / 1842)

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in den letzten Regierungsjahren des vorigen Bischofs 
in dem nördlichen Theile des Gräzerkreises an den 
Gränzen von Ungarn entstanden war. Ein Student 
von Grafendorf bei Hartberg hatte zuerst seiner 
Schwester, dann dem Schullehrer und andern Leuten 
zu Grafendorf gewisse religiöse Irrlehren eingere 
det, die wohl meistens in dem Mißbrauche, welchen 
schlecht unterrichtete oder leichtsinnige und zur Be 
wirkung ihres Seelenheiles zu bequeme Katholicken 
von den göttlichen sowohl als kirchlichen Heils-und 
Tugendmitteln machen, ihren Grund haben mochten. 
So behaupteten sie Kirchen, Zeremonien, Gottes 
dienst , selbst die Sakramente seien unnütz; Gott 
müsse nur im Geiste und in der Wahrheit überall, 
vorzüglich im Freien verehrt werden. Man entdeckte 
aber auch, daß diese Leute den Ehstand verwarfen, 
und die fleischliche Vermischung ohne Unterschied der 
Person, bald mit dieser, bald mitjener guthiessen. Den 
Soldatenstand schienen sie auch verworfen zu haben; 
wenigstens hielten es diejenigen, die zu Soldaten 
genommen wurden, für unerlaubt, Feinde zu ver 
wunden oder zu tödten. 
Diese Leute hielten sich nach einiger Zeit an den 
Pfarrer zu Loipersdorf bei Fürstenfeld, Engelbert 
Maurer, der ein sehr heiliges Aussehen, und das, 
was man Frömigkeit nennt, so sehr an sich hatte, 
daß man ihn in der Gegend allgemein den sromen 
Pfarrer nannte. Dadurch sowohl als auch durch 
Aufdeckung verborgener Fehler, nicht gebeichteter 
Sünden im Beichtstühle, ihnen unbekannter Hand
	        
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