Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Siebenter Band (Siebenter Band / 1842)

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Wahrheit nicht immer treu berichtet wurde, sieht 
man schon daraus, daß der Herausgeber öfters sich 
genöthigetsah, eingeschickteBerichtigungcnoder Falsch« 
heitserklärungen aufzunehmen; doch ersuchte er bei 
dieser Gelegenheit seine Referenten, künftig nichts 
Falsches mehr zu berichten. Wie aber diese Herren 
eine einfache Thatsache nach ihrem Geschmacke dar 
zustellen verstanden , davon möge folgendes Beispiel 
hier stehen: Zu Schärding war eine Geistliche Brü 
derschaft , die Kreuzesversammlung genannt; ihre 
Mitglieder versammelten sich öfters zum Bolzenschies 
sen, entsagten aber den dabei ausgesetzten Gewinn- 
sten, und widmeten diese zu Messen für die Seelen 
der Verstorbenen. Diese einfache und gewiß löbliche 
Thatsache wurde in gedachter Zeitschrift so darge 
stellt: „Zu Schärding gibt's eine Bruderschaft, die 
Kreuzerversammlung! genannt. Ihre andächtige Be 
schäftigung besteht darin, die armen Seelen mit Bol 
zen aus dem Fegfeuer zu schießen. Man hält zu die 
sem Ende förmliche Bolzenschiesscn, wobei die Ge- 
winnste den armen Seelen gehören. Diese Fegfeuer 
bolzen thaten ihre Schuldigkeit vom Beginnen der 
Bruderschaft an so gut, daß anfänglich vierund nun 
acht eigene Meßleser ganz bequem von den zusam 
men geschossenen Gewinusten auf Kosten der armen 
Seelen gefüttert werden. Hinc illae lacrymae ! 
Selbst mancher weltliche Rath becifert sich aus allen 
Kräften, diese Prärogative des dortigen Katholi 
zismus vor allem Wasser- und Feuerschaden zu 
behüthen."
	        
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