Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gen Kirchen und Schulen zu erbauen zwar den prote 
stantischen Ständegliedern, nicht aber auch den pro 
testantischen Unterthanen katholischer Herren ertheilt 
worden. Dessen ungeachtet nahmen zuerst die prote 
stantischen Bürger der der Abtei Braunau gehörigen 
Stadt gleiches Nahmens, dann auch jene des dem 
Erzbisthume Prag unterthänigcn Städtchens Kloster 
grab, es sich heraus, zu ihrem Lutherischen Gottes 
dienste sich Kirchen zu erbauen, und vollendeten den 
Bau trotz der königlichen Gegenbefehle, da die pro 
testantischen Herren und Ritter sich ihrer annahmen. 
Die Kirche zu Klostefgrab wurde aufBefchl des Erz, 
bischofs niedergerissen, die zu Braunau sollte auf Be 
fehl der Regierung gesperrt werden, und als die Bür 
ger von Braunau sich widersetzten und Abgeordnete 
an die Regierung nach Prag sandten, wurden diese 
gefangen gesetzt, die Kirche aber im Februar 1618 
durch eine vom Kaiser ernannte Kommission wirklich 
gesperrt. Dieß schrieen die Böhmischen Protestanten, 
die sich außer dem auch in andern, die Gerechtigkcits- 
pflege und die Landesverwaltung betreffenden Gegen 
ständen bedrückt wähnten, für eine Verletzung des 
Majestätsbriefes aus, und ihre Defensoren beriefen 
Bevollmächtigte aus allen Kreisen des Königreiches 
zu einer Versammlung nach Prag, welche auch wirk, 
lich am 5. März 1618 ihren Anfang nahm. Da sie 
auf ihre Bittschriften um Aufhebung ihrer Religions 
beschränkungen, und um Freilassung der eingesperrten 
Braunauer nur scharfe Verweise wegen ihres eigen 
mächtigen 'Zusammcntrites, strenge Verbothe jeder