Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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Bischöfe von Tuiz, der damahls Präsident der kö 
niglichen Kammer war, hinlänglich empfing. Der letz 
tere pflegte ihn, weil er dem barmherzigen Gotte 
nachahmte, Johann von Gott zu nennen. Johanns 
Beispiel wirkte auf andere Christlich gesinnte Män 
ner dergestalt, daß sie sich, um ihn in seinem Liebes 
werke zu unterstützen, zu ihm gesellten, und nach sei 
nem 1559 erfolgten Tode, eine förmliche Gesellschaft 
bildeten, welche die Regel des heil. Augustin mit den 
gewöhnlichen drei Mönchsgelübden annahm, und die 
Verpflichtung hinzufügte, arme. Kranke von gesam 
melten Almosen umsonst zu verpflegen. P. Pius V. 
nahm sie 1572 unter die von der Kirche gutgeheiße 
nen geistlichen Orden auf. Sie traff die Einrichtung, 
daß fast alle Mitglieder Laienbrüder blieben, und 
nur einige wenige Priester aufgenommen wurden, um 
den Hausgottesdienst zu verrichten, und den geistlichen 
Bedürfnissen der Kranken zuHilfe zu kommen. Solche 
barmherzige Brüder, wie man sie von ihrem Werke 
nannte, wurden zuerst im I. 1695 in Oesterreich 
eingeführt. Die Veranlassung dazu war diese: Als 
Karl, Fürst von Lichtenstein in Geschäften Kaisers 
Rudolf H. zu Rom war, erkrankten daselbst Mehre 
von seiner Dienerschaft, und wurden von den dorti 
gen barmherzigen Brüdern so sorgfältig und eifrig bei 
Tag und Nacht gepflegt, daß der Fürst, der dieses 
öfters mit ansah, gänzlich für ihre Anstalt eingenom 
men wurde, und dieselbe zum Wohle seiner Untertha 
nen auf seiner Herrschaft Feldöberg einzuführen be 
schloß. Wirklich nahm er sogleich einige barmherzige
	        
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