Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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damahls, so wie andere Brüderschaften zu Wien, 
ihre Zusammenkünfte heimlich im Bischofhofe halten. 
Sie hatte in der Stephanskirche einen eigenen Altar, 
den Fronleichnamsaltar und liegende Gründe. Spä 
ter setzte sie zum Andenken an die 72 Jünger Jesu 
die Zahl ihrer Mitglieder auf eben so viele fest. Sie 
trug viel zur Errichtung der sieben Statzionen nach 
Hernals bei. — Ablässe wurden zwar auch im ge 
genwärtigen Zeiträume von Bischöfen und Päpsten 
für unsere Länder ertheilt, aber viel seltner als im 
verflossenen. Unter den von Päpsten verliehenen ver 
dient derjenige bemerkt zu werden, welchen P. Pau 
lus V. für die Kirche zu M. Zell verlieh. Er war 
ein doppelter, nähmlich ein vollkommener für jene, 
die am Himmelfahrts- oder Gcburtsfeste Mariens, 
Md einer von 3 Jahren und 120 Tagen, für solche, 
die an anderen Tagen des Jahres jene Kirche besu 
chen und daselbst ihre Andacht verrichten würden. 
Wahrscheinlich ist auch das erste Jubeljahr des 
17. Jahrhundertes im I. 1626, die Jubeljahre des 
16. Jahrhundertes aber sind wohl schwerlich in un- 
serenLändern gefeiert worden.—WasendlichdieFest 
tage betrifft, so faßte der Bischofvon Wien, Kaspar,im 
I. 1593 den Entschluß, das Fest des heil. Leopold 
in einen öffentlichen Feiertag zu verwandeln, und 
höhlte hierüber das Gutachten der Universität ein, 
bei welcher die darüber vernommene theologische Fa 
kultät beifällig, wiewohl mit einigen Bedenklichkeiten, 
sich aussprach. '
	        
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