Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

aber der im Schwedenkriege berühmt gewordene kai» 
scrliche General, Oktavius Fürst von Pikkolomim' 
am meisten für sie beitrug, so daß er gewißermaßen 
für ihren Stifter angesehen wurde. Durch seine und 
anderer hoher und bemittelter Personen Unterstützung 
wurden sie in stand gesetzt, ihr Kloster zu vergrößern 
und eine ganz neue Kirche zu erbauen, zu welcher 
im I. 1651 der damahlige Bischof von Wien Philipp 
Friedrich den Grundstein legte, die aber erst 1670 
vom Bischof Wilderich zu Ehren der Verkündigung 
Mariens geweiht wurde. Uebrigens verrichteten die 
Serviten schon damahls, jedoch unter der Leitung der 
Schotten, die pfarrlichen Dienste in der Roßau. 
§. 807. Wiederherstellung der Augustiner - Eremiten zu Bruck 
an der Leitha und zu Wien. 
Bald nach dcrEinfühtuirg der Serviten in Wien 
gelangten die Augustiner-Eremiten zum Besitze zweier 
Klöster in Oesterreich. Der Generalvikar ihres Ordens 
forderte im I. 1640 von der Bürgerschaft zu Bruck 
an der Leitha dasjenige zurück, welches die Augusti 
ner einst in dieser Stadt gehabt hatten , das sie aber 
1546 theils aus Armuth, theils aus Mangel an Or 
densgliedern hatten verlassen müssen, worauf es K. 
Ferdinand I. der Stadt zu einem Spital überlassen 
hatte. Jetzt weigerte sich der Magistrat zu Bruck zwar 
nicht, das Gebäude dem rechtmäßigen Eigenthümer, 
zurückzustellen, aber er verlangte Ersatz für die darauf 
verwendeten Kosten. Der hieraus zwischen der Stadt 
und dem Orden entstandene Streit wurde im I. 1641